21:03 Uhr am Sonntagabend. US-Präsident Joe Biden betritt belgischen Boden. Am Militärflughafen in Melsbroek wird er unter anderem von Premierminister Alexander De Croo, Vertretern des Außenministeriums und der amerikanischen Botschaft in Belgien empfangen. Genau eine Viertelstunde zuvor war die Präsidentenmaschine auf dem Militärflughafen Melsbroek gelandet. Insgesamt rund 42 Stunden wird sich Biden in Brüssel aufhalten.
Am Montag wird zunächst die Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Mittelpunkt stehen. Am frühen Nachmittag kommen die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Staaten am Hauptsitz des Bündnisses in der Brüsseler Stadtgemeinde Evere zu einem Gipfeltreffen zusammen. Dabei soll insbesondere das derzeitige strategische Konzept überarbeitet werden. Konkret will sich die Nato wieder ausdrücklicher gegenüber Russland und China positionieren. Schon beim G7-Gipfel am Wochenende hatte Biden dafür plädiert, dass die Demokratien der Welt im Wettstreit mit Autokratien und Diktaturen enger zusammenarbeiten müssten.
Am Dienstag ist im Königlichen Palast ein Treffen mit König Philippe, Premierminister Alexander De Croo und Außenministerin Sophie Wilmès geplant. Anschließend steht ein Besuch bei der EU-Kommission auf dem Programm. Dort trifft Biden Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel. Der Aufenthalt in Europa ist Bidens erste Auslandreise als US-Präsident. Im Anschluss wird er nach Genf weiterfliegen, wo am Mittwoch ein Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stattfinden soll.
Die Europäer erhoffen sich ihrerseits vor allem versöhnlichere Töne vom großen transatlantischen Bruder. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte Zweifel an der Beistandsbereitschaft der USA genährt. Vom neuen US-Präsidenten erwartet man demgegenüber ein klares Bekenntnis zur Nordatlantischen Verteidigungsallianz.
belga/cd