Zuvor hatte ihr flämischer Kollege Wouter Beke (CD&V) das für seine Region erlaubt. Allerdings müssen Impfwillige dort jünger als 41 Jahre sein und müssen explizit erklären, dass die Impfung freiwillig und auf eigenes Risiko erfolgt.
Gesundheitsminister Beke beruft sich auf eine entsprechende Entscheidung der Interministeriellen Konferenz Volksgesundheit. Menschen in Flandern sollen sich in Kürze über das Qvax-System für den Johnson&Johnson-Impfstoff melden können. Sie müssen dabei bestätigen, dass sie sich bewusst sind, dass es in seltenen Fällen zu ernsten Nebenwirkungen kommen kann. Der Impfstoff ist auch unter dem Namen Janssen-Vakzin bekannt und wird in einer einzigen Dosis verabreicht. Sollten Dosen des Präparats verfügbar sein, dann sollen die Impfwilligen vom jeweiligen Impfzentrum kontaktiert werden. Sprich: Wie viele Menschen sich so impfen lassen können, hängt von der Menge verfügbarer Dosen ab.
In der Wallonie verweist man darauf, dass die föderale Arzneimittelagentur (AFMPS-FAGG) ihre Empfehlungen noch nicht angepasst habe - und darauf, dass die vorhandenen Johnson&Johnson-Vorräte für ältere Patienten reserviert seien. Aus Brüssel heißt es, dass die Vorräte für jüngere Menschen in prekären Lebensumständen vorgesehen seien, für die die anderen Impfstoffe keine Alternative seien. Vor frühestens Juli seien in Belgien aber ohnehin nur kleine Mengen des Johnson&Johnson-Präparats verfügbar, erklärte Gesundheitsminister Maron. Für den Zeitraum Juli-August sei zwar eine größere Lieferung vorgesehen, aber weder seien dazu weitere Einzelheiten bekannt, noch sei das wirklich sicher.
Boris Schmidt