Belgien hofft bis Ende Juni noch 900.000 Impfdosen des Corona-Impfstoffs von Johnson&Johnson zu bekommen. Ursprünglich sollten es im zweiten Quartal 1,4 Millionen sein. Das bedeutet, dass wir bestenfalls zwei Drittel der versprochenen Liefermenge bekommen, erklärte Dirk Ramaekers von der Impf-Task-Force nach Gesprächen mit dem Hersteller.
Vorerst bleibt abzuwarten, ob die Europäische Arzneimittelagentur EMA grünes Licht gibt für weitere Lieferungen des Johnson&Johnson-Impfstoffs. Grund sind Qualitätsprobleme in den USA. Sollte die EMA kein grünes Licht geben, bekommt Belgien noch weniger Dosen als erhofft.
Inzwischen werden in Belgien vorläufig keine Menschen mehr unter 41 Jahren mit dem Corona-Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft. Grund ist der Tod einer unter 40-jährigen Frau in einem belgischen Krankenhaus nach einer Impfung.
Nach Tod einer Frau: Kein Johnson&Johnson mehr unter 41 Jahren
Die Roten Teufel werden mit Pfizer-Biontech geimpft. Spieler und Trainerstab bekommen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft eine erste Dosis, ihre zweite danach. Die Roten Teufel sind damit erst nach der EM vollständig geimpft. Ursprünglich sollten sie eine Johnson&Johnson-Impfung bekommen, weil damit nur eine Spritze nötig ist. Die Wahl für Pfizer-Biontech fiel vor der Entscheidung der Gesundheitsminister von Mittwoch, das Johnson&Johnson Vakzin nicht mehr an Unter-41-Jährige zu verabreichen.
vrt/dacha/vk
Von allen verfügbaren Impfstoffen bietet jener von Johnson & Johnson die geringste Wirksamkeit, weist aber ähnliche Nebenwirkungen wie das Vakzin von AstraZeneca auf.
Dass einige dennoch gerade auf ihn besonders scharf sind, liegt wohl daran, dass hier die Zweitimpfung entfällt und somit bereits nach 14 Tagen der volle Impfschutz nachgewiesen werden kann, was im Hinblick auf Reisen in den anstehenden Sommerferien Vorteile eröffnet.
Ansonsten kann ich nicht nachvollziehen, warum man nicht lieber zwei bis drei Wochen wartet, bis ausreichend Comirnaty von Biontech/Pfizer zur Verfügung steht: Ein deutlich höherer Schutz vor mittelschweren und schweren Krankheitsverläufen ohne die Nebenwirkungen der Vektorimpfstoffe.
Die wirklichen Risikogruppen sind doch ohnehin bereits nahezu vollständig geimpft.