Längst macht der Begriff "Sofagate" die Runde. Eben in Anlehnung an das Sofa, auf das Ursula von der Leyen in Ankara regelrecht verbannt worden war. Die Bilder hatten für eine Welle der Empörung gesorgt.
Die Schuld dafür hatte man in Brüssel in erster Linie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegeben; das sei ein gezielter Affront gewesen, waren unter anderem einige EU-Parlamentarier überzeugt. Kritisiert wurde aber auch EU-Ratspräsident und Altpremier Charles Michel, weil er die Situation nicht entschärft hatte.
Michel selbst hatte erklärt, dass die türkischen Behörden die protokollarischen Regeln zu eng ausgelegt hätten. In der protokollarischen Rangliste stehe die Kommissionsvorsitzende unter dem Ratspräsidenten.
Am Montag haben sich von der Leyen und Michel zum ersten Mal seit dem Vorfall wieder getroffen. Und dabei habe von der Leyen klargemacht, dass sie eine Behandlung wie in Ankara nie wieder zulassen werde. Auch Michel ließ verlauten, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen dürfe. Am Dienstag werden beide auch mit Vertretern des EU-Parlaments zusammenkommen, um den Vorfall zu erörtern. Bei dem Treffen will Michel nach Angaben seines Sprechers auch dazu aufrufen, keine Spaltung der EU zuzulassen.
Roger Pint
Auf dem Bild ist zu erkennen, dass Michel zuallererst sitzt. Der Mann verfügt über eine aussergewöhnliche Erziehung. Sowas kommt auf der globalen Bühne der Diplomatie sehr gut rüber.
Der Mann hat keine Erziehung! Ich schäme mich für ihn.
Er hätte sich freundlicherweise neben Uschi auf das Sofa setzen können, damit hätte er Charakter bewiesen.
Es gibt wesentlich andere Gründe sich für ihn zu schämen. Seine Marrakesch Reise und das damit verbundene Scheitern seiner Regierung.
"Und dabei habe von der Leyen klargemacht, dass sie eine Behandlung wie in Ankara nie wieder zulassen werde. Auch Michel ließ verlauten, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen dürfe."
Das hängt ja nun wirklich von den beiden ab, oder besser vom Protokolldienst.
Wenn die Sitzordnung bei den Vorversprechungen mit der türkischen Seite eindeutig geklärt worden wäre, dann hätte es das "Ähem!" der Kommissionspräsidentin nicht gegeben.
Nochmal, den Chinesen wäre so etwas nicht passiert.
So macht die EU-Spitze sich selbst zum internationalen Gespött, und Erdogan kann sich genüsslich zurücklehnen.
Es soll schon eine Petition von Feministinnen zirkulieren, die den Rücktritt von Michel fordert.
Im Internet zirkuliert eine Karikatur, die Erdogan und Michel zeigt, wie sie bequem im Sessel sitzen, während UvdL davorsteht.
Michel: "Machst du uns einen Kaffee, Ursula?"
Erdogan bewundernd: "Du kannst mit Frauen umgehen, Charles."