In den Zeitungen wird Belgien am Dienstag des Öfteren mit dem berühmten "kleinen gallischen Dorf" aus Asterix verglichen. Und das ist ein sehr treffendes Bild: Belgien als fast schon letzter Ort des Widerstands gegen die zumindest zeitweise Aussetzung des Astrazeneca-Impfstoffs. Deswegen wird auch der Druck auf die Verantwortlichen immer größer. Wenn alle Nachbarn schon rein aus Vorsicht aufhören, warum muss dann ausgerechnet Belgien so stur daran festhalten? Kann es denn wirklich sein, dass ausgerechnet wir Recht haben und alle anderen Unrecht? Und warum können wir nicht zumindest bis Donnerstag warten, so wie andere Länder? Am Donnerstag wird ja ein neuer Bericht der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erwartet. Und zwei bis drei Tage Pause können doch nicht so dramatisch sein, denken viele.
Am Montag hat der Hohe Gesundheitsrat seine Empfehlung bestätigt, weiter mit Astrazeneca zu impfen. Die Gesundheitsminister des Landes sind dem gefolgt. Eine Empfehlung, die auf Basis der Gutachten der EMA, belgischer und internationaler Experten ausgesprochen worden ist, wie auch die föderale Impf-Taskforce betont.
Dass diese Entscheidung aber sicher nicht leichtfertig getroffen worden ist, unterstrich auch der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei Radio Eén. Belgien habe weder eigene Daten noch Daten aus anderen Ländern, die zeigen würden, dass es besser wäre nicht zu impfen als zu impfen, wenn das Virus zirkuliere. Aber natürlich betrachte man die Sicherheit der Impfstoffe als eine essenzielle Frage. Wenn es Daten gebe, die deutlich besagten, dass spezifische Impfstoffe nicht für bestimmte Bevölkerungsgruppen geeignet seien, dann müsse man sich anpassen.
Solche Daten habe Belgien aber jetzt nicht. Und deswegen gehe die Impfkampagne wie geplant weiter, weil sich das Virus auch ausbreite. Er habe von anderen Ländern gehört, dass sie Astrazeneca manchmal nur aussetzten, weil die Nachbarn das täten. Ohne eigene Beweise für ein Problem zu haben. Aber Belgien habe da eben eine andere Haltung, erklärte Vandenbroucke.
Europäisch-koordinierte Herangehensweise
Man wolle, dass Daten über Nebenwirkungen auf europäischer Ebene gesammelt und auch dort gründlich untersucht würden. Das werde hoffentlich in den nächsten Tagen geschehen. Das sei auch die Ebene, wo, bevorzugt gemeinsam, Schlussfolgerungen gezogen werden müssten. Und diesen Schlussfolgerungen werde Belgien natürlich folgen.
Der Gesundheitsminister weist auch energisch Vorwürfe zurück, das belgische Vorgehen sei unvorsichtig. Belgien fände es gerade nicht vorsichtig, mit den Impfungen aufzuhören, für die man zumindest ein Vakzin habe, so Vandenbroucke. Sicher nicht angesichts der aktuell starken Zirkulation des Virus und der steigenden Corona-Zahlen. Man habe doch gerade erst begonnen, die Über-65-Jährigen zu impfen, also eine besonders gefährdete Gruppe. Damit jetzt schon wieder aufzuhören, das sei unvorsichtig. Es gehe in der nächsten Woche um Zehntausende Menschen in Belgien, die geschützt werden könnten und müssten.
Wenn man jetzt anfange, bei jeder Meldung über mögliche Probleme, für die es noch keine ausreichenden Daten gebe, die Impfungen anzuhalten, dann werde man quasi am laufenden Band anhalten müssen. Wenn jedes Mal, wenn ein europäisches Land beschließe, die Impfungen auszusetzen, alle anderen wie jetzt folgten, dann werde man es nie schaffen, die Bevölkerungen zu impfen. Und die schreckliche Krankheit werde weiterwuchern, warnte Vandenbroucke. Dann werde man eine dritte, vierte und fünfte Corona-Welle bekommen. Das sei die Gefahr nationaler Alleingänge und des Dominoeffekts, den sie auslösen könnten. Deswegen sei die einzige Lösung eine europäisch-koordinierte Herangehensweise, so der Gesundheitsminister.
EMA: Vorerst weiter von Vorteil des Astrazeneca-Impfstoffs überzeugt
Boris Schmidt
Jetzt kann Vandenbrouke keine drei Tage warten .STIMMT WENN MANN MONATE GESCHLAFEN HAT.Die SPESEN LAUFEN JA
Klar, eine Aussetzung wäre unverantwortlich, ungeheuerlich, hier geht es schließlich um viel , viel Geld. Schade, wenn der grosse Segen nun ausbliebe. Furchtbar für die Pharmakonzerne. Also müssen die Lobeisten nun in die Tretmühlen, damit es weiter geht. Das Geld ruft.
Die Infektionszahlen in Belgien steigen, die Krankenhäuser füllen sich erneut mit Covid-Patienten.
Das Risiko, schwer an Covid zu erkranken, ist um ein Vielfaches höher als das einer lebensbedrohlichen Thrombose infolge einer Impfung.
Ich kann Herrn Vandenbroucke nur zustimmen: Wir können es uns nicht leisten, die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca auszusetzen.
Ebenso bin ich mir sicher, dass nach Vorliegen der Beurteilung der EMA alle anderen europäischen Länder den Impfstoff erneut einsetzen werden.
Hier geht es nicht primär ums Geld, sondern um die Rettung von Menschenleben.
Ich wäre sofort bereit, mich mit AstraZeneca impfen zu lassen, nicht nur um mich selbst, sondern auch um andere vor einer Infektion zu schützen. Bereits vor Wochen ist der Nachweis erbracht worden, dass damit Geimpfte weniger ansteckend sind.
Belgien macht weiter mit AstraZeneca, und da ich bereits 71 bin, hoffe ich dass ich deshalb schneller an der Reihe bin mit meinen Impfungen
Wenn das Risiko auf Thrombose 1100 auf 1 Mio bei der Anti Babypille ist, dann denke ich dass ich von der AstraZeneca Impfung keine Thrombose bekomme bei einem Risiko von 7 auf 1 Mio
@Lutz-René Juscyk
Vielen Dank für diese sachliche Argumentation 🙂
Ich stimme Herrn Juscyk in seiner Argumentation vollkommen zu und würde mich umgehend mit AstraZenica impfen lassen.
Ich empfehle das gestern Abend in der Tagesschau geführte Interview mit dem Leiter des Paul/Ehrlich Institut anzusehen.
Dann weiss man warum die Notbremse
gezogen wurde.
@Lutz-René Juscyk genau so ist es!
In Deutschland 7 Komplikationen bei 1,6 Mio Impfungen mit Astrazeneca. In GB wurden mehr als 10 Millionen Menschen mit Astrazeneca geimpft. Probleme gab es danach 13 mal. Nach jeder Impfung können Komplikationen auftreten. Es ist unverantwortlich die Impfkampagne mit Astrazeneca zu stoppen.
Vor ein paar Tagen las ich das in belgischen Krankenhäuser noch Platz wäre und französische Patienten übernommen werden sollen (bin ich absolut für), jetzt steigen also die Patientenzahlen im Krankenhaus, Zufall oder sind das die französischen Patienten ?
Während der Entwicklungs- bzw. Testphase des Astra-Zeneca Impfstoffes wurden Testpersonen fälschlicherweise nur mit der halben Dose des Impfpräparates geimpft. Es stellte sich heraus, dass der Schutz bei dieser Testgruppe höher war, als bei den normal Geimpften. Geimpft wird mit der vollständigen Impfdosis.
Die Informations- und Kommunikationspolitik von Astra Zeneca und die fragwürdige Liefermoral des Herstellers ist an Arroganz kaum zu überbieten.
Über die Wirksamkeit des Impfstoffes bei älteren Personen über 65 oder gar 55 wurde lange spekuliert und diskutiert. Zunächst wurden keine Älteren mit AS geimpft bis eine schottische Studie ergab, die Wirksamkeit bei über 80-jährigen sei besonders hoch.
Jetzt setzt fast ganz Europa die Impfung mit AZ wegen der beschriebenen Thrombosengefahr (insbesondere wohl bei Älteren?) aus und wartet auf eine abschließende Bewertung der EMA.
Ein “besseres” Scenario, um das notwendige (!) Vertrauen der Menschen in einen Impfstoff und möglicherweise eine Impfkampagne nachhaltig zu zerstören, kann es kaum geben.
Im Rahmen einer Covid 19 Infektion kann es auch zu Thrombosen kommen. Die Impfung auszusetzen ist meiner Meinung nach nicht richtig, Natürlich müssen Untersuchungen durchgeführt werden, aber es sollten sich zumindest Freiwillige impfen lassen können.
Ich wurde vor knapp zwei Wochen mit Astra Zeneca geimpft und würde es auch wieder machen lassen.
Sie haben Recht, Frau Gottschling.
Angesichts des schwindenden Vertrauens in den AZ-Impfstoff, sollte - wenn die Bewertung der EMA positiv verlaufen sollte - m.E. der Impfstoff an... Freiwillige weiter verimpft werden.
Angesichts der Vorgeschichte des Impfstoffes müsste es jedem Impfwilligen jedoch auch überlassen sein, diesen Impfstoff abzulehnen, ohne sein “Recht” geimpft zu werden, einzubüßen.
Nur so lässt sich das Vertrauen der Menschen zurück gewinnen.
Dass dies erfordert, die Impfstrategie anzupassen, ist naheliegend.
Wer den Menschen sichere, wirksame und verträgliche Impfstoffe versprochen hat, muss sich dieser Herausforderung stellen.
Das Scheitern der Impfkampagne (eine Impfquote von 70% ist erforderlich) ist die weitaus schlechtere Alternative.
Richtig , dass Aussetzen der Coronaimpfungen mit Astrazenecaimpfstoff wäre in der Tat unverantwortlich und würde erhebliche Neuinfektionen und vorzeitige
Ableben kosten. Mein Eindruck : "Was aber interessiert den Mitmenschen , dass Leid des Nachbarn , wenn es um seine Ego-belange geht und seine Familie nicht betroffen ist??" , NICHTS - ICH ist wichtiger als das WIR. Es muss auch mal darauf verwiesen werden, dass es bis heute keinen stichhaltigen dafür gibt , dass der Astrazenecaimpfstoff ursächlich ist für die wenigen Nebenwirkungen / Ableben obwohl dieser Impfstoff bereits millionenfach ohne nennenswerte Nebenwirkungen verimpft wurde. Meine Frau und ich sind auch geimpft mit keinerlei Nebenwirkungen.
Das Problem begründet sich durch diese Rasanz in welcher irgendwelche Meldungen public, aufgebläht und verfälscht werden.
Dann kommen noch die diversen Falschmeldungen hinzu...und fertig..
So wenige Thrombosen auf soviele Menschen....
Und dann sind das noch dier, die zu Allem ihrer geistigen Ergüsse in Schrift fassen müssen, weil sie meinen, sie seien ALLWISSEND:
Schönen Abend noch.
Interessant wäre eine Klick Umfrage, wenn man sich den Impfstoff aussuchen dürfte, wer sich mit welchen Vazinen impfen lassen möchte.
Biontech
Moderna
AstraZenica
Sputnik V
Johnson & Johnson
Könnte der BRF ja mal machen, ich möchte das Ergebnis gerne sehen..
@Peter Mertens
Ja richtig, das würde mich auch interessieren!
Könntet ihr das mal organisieren liebes BRF-Team? Wäre dann ja auch anonym
@Peters @Mertens
genau das braucht der Brf jetzt und grade die anlaufende Impfkampagne
Stimmungsmache gegen bestimmte Wirkstoffe, schlechtreden von AZ
kurze Nachricht der Gruppen Admins an die Facebookmeute und zackt geht das hier los....
Sie selber wissen genau wie unsinnig und nicht represantiv solche Umfragen sind , da wird doch nur nach gefragt um nachher zu sagen : HA! Seht Ihr die andern wollen AZ auch nicht! nächste Woche wenn dann AZ für unbedenklich erklärt wurde und good old Germany damit weiter impft haben Wir dann wieder ganz andere Ergebnisse.
@ Konopka
Wir bekommen keine anderen Ergebnisse, nur leider darf man nicht frei entscheiden womit man geimpft werden möchte.
Ich bezweifle das alle die mit AstraZenica geimpft werden das auch möchten, vielleicht lieber mit einem anderen Impfstoff.
Im Moment heisst es doch " friss oder stirb " sagt ein altes Sprichwort.
Wer sich nicht impfen lässt wird doch beschimpft oder als sonst was betitelt
@Konopka
Bedauerlich, dass Sie so eine Angst vor der Meinung anderer Menschen haben...
Wünsche Ihnen viel Glück!!
Peter Mertens
Umfrage ist gestartet
Johnson & Johnson und Sputnik liegen vorn
AstraZenica und Moderna teilen sich Platz 4
Aktueller Stand 16.45 AstraZenica wie erwartet weit abgeschlagen
1.Johnson & Johnson
2.Biontech
3.Moderna
4.Sputnik V
5.AstraZenica
6.CurVac
Aktuelle Zahlen 18.03.2021 16.00
1. Biontech / Pfitzer
2. Johnson & Johnson
3. Moderna
4.Sputnik
5. AstraZenica
Und was sagen uns diese Zahlen, das die wenigsten mit AstraZenica geimpft werden wollen