Sehr besorgt sei er, sagte der Groen-Abgeordnete Kristof Calvo. Sehr besorgt angesichts der Herausforderungen einer Impfstrategie.
Die Ankündigung eines wirksamen Impfstoffes durch den amerikanischen Pharmakonzern Pfizer hat nicht nur für eine Welle der Erleichterung und der Hoffnung gesorgt. Quasi im Fahrwasser davon stellt sich jetzt auch eine Reihe von vor allem praktischen Fragen. "Können Sie garantieren, dass ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen werden?", wandte sich etwa die PS-Abgeordnete Laurence Zanchetta an den Premierminister. "Werden sich alle Bürger eine Impfung leisten können? Kurz und knapp: Gibt es eine Strategie?"
Auch Sofie Merckx von der oppositionellen PTB verlangte, dass der Impfstoff jedem zugänglich sein müsse. Und dass es einen fairen Preis haben müsse, um zu verhindern, dass es am Ende nur dazu dient, die Kassen der großen Pharmakonzerne zu füllen.
Kathleen Depoorter von der ebenfalls oppositionellen N-VA fragt sich ihrerseits, ob das Land auf die gigantischen logistischen Herausforderungen vorbereitet ist. Nur am Beispiel des Pfizer-Impfstoffes - der muss durchgehend bei Minus 70 Grad gelagert werden. "Können wir das stemmen? Haben wir überhaupt diese Möglichkeiten?"
Aber, um auf die Besorgnis von Kristof Calvo zurückzukommen: Der Groen-Abgeordnete fürchtet vor allem ein enormes Kompetenzgerangel. Jede Impfstrategie wird alle Machtebenen betreffen - mal ist der Föderalstaat zuständig, mal die Gemeinschaften beziehungsweise die Regionen. Das wird ein neuer Stresstest für unser politisches System.
Viele Fragen an den Premier. Alexander De Croo ließ es sich aber nicht nehmen, zu aller erst auf die Entwicklung der Zahlen hinzuweisen. "Die diversen Corona-Einschränkungen scheinen Wirkung zu zeigen. Die Zahl der Neuinfektionen und auch die der Krankenhausaufnahmen sind (endlich) rückläufig. Wir haben die Kurven umgedreht", sagt De Croo. Aber: Das ist noch längst nicht der Zeitpunkt, um über eine Änderung der Strategie nachzudenken.
Test
Erstmal keine Lockerungen also! Am Montag stehe allerdings ein erster, großer Test an. Dann werden die Schulen wieder öffnen. Nur bedingt zwar, aber immerhin.
Dann doch ein paar Worte zum Thema Impfung. Zunächst erklärte De Croo noch einmal, warum es so ein Fortschritt ist, dass jetzt die EU-Kommission mit den Pharmakonzernen die Verträge aushandelt. Erstmal sei es so, dass die EU quasi die geballte Wirtschaftskraft von 27 EU-Staaten hinter sich hat, was also die Verhandlungsposition schon komfortabler mache. Hinzu kommt aber: In dieser Situation, mit einem neuen Virus, gibt uns diese Strategie Zugang zu einer maximalen Anzahl von Impfstoffen. Solche Vorverträge werden ausgehandelt lange bevor klar ist, welches Präparat nun das beste ist. Belgien hätte sich da also im Vorfeld entscheiden müssen - auf die Gefahr hin, dass man falsch liegt. Das Vorgehen der EU-Kommission erlaubt es uns, die Eier in verschiedene Körbe zu legen.
Optionen
Belgien hat sich jedenfalls schon Optionen gesichert - insgesamt knapp 13 Millionen Impfdosen von zwei Firmen, nämlich Johnson&Johnson sowie AstraZeneca. Ob man sich darüber hinaus auch für Pfizer entscheiden wird, ist noch offen. Genau deswegen gebe es auch noch keine Impfstrategie, sagte De Croo. Konkret: Jeder Impfstoff wird seine Charakteristika haben: Der eine muss so gelagert werden, der andere so. Der eine wirkt besser bei jungen Menschen, der andere besser bei Senioren. Erst, wenn all diese Details bekannt sind, kann man wirklich eine Strategie ausarbeiten.
Die zuständige Task-Force beobachte aber schon jetzt die Lage sehr genau - "die Strategie ist in Arbeit", versicherte der Premier. "Sie sei nicht überzeugt", erwiderte später die N-VA-Abgeordnete Kathleen Depoorter. "Sie haben die meisten Fragen nicht beantwortet", wandte sie sich an den Premier.
De Croo brach seinerseits eine Lanze für die Zusammenarbeit - wohl auch als Antwort auf die Besorgnis von Kristof Calvo. "Wir bitten die Bürger darum, wie eine Mannschaft aufzutreten, an einem Strang zu ziehen, nun, dann müssen wir Politiker das auch selber hinbekommen."
Roger Pint
... und wer gibt uns die Sicherheit, dass diese Impfstoffe langfristig keine erheblichen Nebenwirkungen mit sich bringen werden, die unter Umständen vielleicht viel schlimmer sein könnten als die Folgen einer Corona-Erkrankung ?
Wo sind die Langzeitforschungen ?
Wo ist die Garantie dass diese Impfstoffe sicher sind und medizinisch vertretbar sind ?
Einen wirksamen und sicheren Impfstoff gegen ein neues Virus herzustellen dauert im Schnitt von der Erforschung bis zur Zulassung circa zehn bis zwölf Jahre, laut Internet
Jetzt sind es 10 Monate?
SICHER, werte Frau Maraite, sind die Steuern und der Tod.
Langzeitforschungen gibt es bestimmt... ab 2030 !
3 x die gleiche (dumme) Frage, Frau Maraite. Wo sind wohl die Langzeitforschungen von einer Krankheit, die es seit 1 Jahr gibt ? Irgendwann muss man mal anfangen, oder wollen Sie jetzt mit älteren Leuten erstmal 10 Jahre testen ? Kennen Sie einen Impfstoff, der nachträglich mehr geschadet als genützt hätte ? Und wieviel Krankheiten wurden durch Impfstoffe fast oder ganz ausgerottet ?