Ein großes Ansteckungsrisiko geht seiner Ansicht nach von Veranstaltungen aus. Damit sie nicht zu sogenannten Superspreading Events werden, müssen dort die Schutzmaßnahmen dringend eingehalten werden, fordert Coppieters.
Ein weiteres hohes Risiko geht von Besuchen in Kneipen und Restaurants aus, so der Epidemiologe. Laut Studien ist die Ansteckungsgefahr dort vier Mal so hoch. In die Kneipen gehen erfahrungsgemäß vor allem junge Menschen, deshalb appelliert Coppieters an sie, die Regeln zu befolgen. Ansonsten tragen sie das Virus möglicherweise weiter in ihre Familien und stecken auch ältere Menschen an.
Am Mittwoch kommt der Nationale Sicherheitsrat zu einer weiteren Sitzung zusammen. Dann soll unter anderem die Kontaktblase von fünf Personen neu verhandelt werden. Gesundheitsministerin De Block hatte eine Lockerung vorgeschlagen, weil sich viele Familien beklagen, fünf Kontaktpersonen seien zu wenig.
rtbf/sh
Ein merkwürdige Strategie.
Die steigenden Infektionszahlen weisen deutlich darauf hin, dass die AHA-Regeln nicht konsequent und gut berücksichtigt werden.
Die Maßnahmen zu lockern und zu glauben, dies sei für die Bevölkerung ein Zeichen, die Hygiene-Regeln besser zu beachten ist eine zumindest optimistische Sichtweise, die nur dann erfolgversprechend wäre, wenn die Bevölkerung Vertrauen gegenüber den Virologen und politischen Entscheidungsträgern hätte.
Vertrauen kann jedoch nur aufgebaut werden, wenn Strategien und Entscheidungen nachvollziehbar sind und ein Mindestmaß an Konsequenz beinhalten.
Dies erscheint nicht nur in Belgien immer mehr als die Quadratur des Kreises.