Der Entscheidung König Philippes waren am Montag und Dienstag zunächst persönliche Beratungen mit den Vorsitzenden aller zehn Parteien vorausgegangen, die seit der Wahl an den Koalitionsverhandlungen teilgenommen hatten. Bis zum Abschluss dieser Gespräche hatte der König seine Entscheidung über das Rücktrittsangebot Bart De Wevers (N-VA) und Paul Magnettes (PS) ausgesetzt.
Um kurz vor 15 Uhr war es dann soweit, per Kommuniqué teilte der Palast die Beauftragung des Open-VLD-Vorsitzenden und den Rücktritt von De Wever und Magnette mit. Den beiden Vorsitzenden von N-VA und PS war es nicht gelungen, eine neue Föderalregierung auf die Schienen zu setzen.
Lachaert will seine Initiativen zur Bildung einer stabilen und mehrheitsfähigen Koalition in "aller Diskretion" führen. Er werde alle Parteien zu neuen Gesprächen einladen, ohne Vorab-Ausschlussbedingungen und Vetos, wie er mitteilte. Belgien brauche in diesen Krisenzeiten eine starke Regierung mit einer breiten Basis und einer ausgewogenen Politik. Dazu müssten die Politiker auch ihre Meinungsverschiedenheiten überwinden, forderte Lachaert, auch und gerade weil die Zeit dränge.
Am 28. August soll er dann erstmals dem König Bericht über seine Fortschritte erstatten.
Boris Schmidt
Die Komödie geht weiter.