Einen entsprechenden Vorschlag hatte Innenminister De Crem am Dienstag gemacht, dann aber zurückgezogen. Die Zeit reiche nicht aus, um das Platzverbot noch in diesem Sommer juristisch vorzubereiten, sagte der Minister im flämischen Rundfunk.
Allerdings werde es vermehrt Polizeikontrollen geben, kündigte De Crem an. Dafür würden ausreichend Beamte vor allem rund um die Bahnhöfen eingesetzt werden.
De Crem musste sich am Dienstagvormittag den Fragen des Innenausschusses der Kammer stellen. Der Ausschuss war zu einer Sondersitzung zusammengekommen, um die Vorfälle in Blankenberge und den Touristenansturm auf die Küstenregion zu behandeln.
Einige Ausschussmitglieder warfen De Crem vor, die Föderalregierung habe es versäumt, einen Plan für den Küstentourismus in Corona-Zeiten zu entwickeln. De Crem verwies seinerseits auf eine Mitschuld der Gemeinde Blankenberge, die erst Stunden nach den ersten Meldungen von randalierenden Jugendlichen gehandelt habe. Auf Basis der Corona-Maßnahmen hätte sie größere Menschenansammlungen auflösen müssen.
Innenminister De Crem und Verkehrsminister Bellot treffen am Dienstag auch noch die Bürgermeister der Küstengemeinden und die Provinzgouverneurin von Westflandern. An dem Treffen nehmen auch Vertreter der Bahn teil. Dabei soll die Vorgehensweise für das kommende Wochenende besprochen werden.
Es geht vor allem um die Frage, ob Sonderzüge eingesetzt werden sollen oder nicht. Die Schließung der Bahnhöfe, wie sie einige Bürgermeister am Sonntag in Erwägung gezogen hätten, hält De Crem für eine überzogene Maßnahme. Dadurch würden auch diejenigen bestraft werden, die sich an die Regeln halten.
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