Für die Polizei wird die Arbeit ab Sonntag nicht einfacher. Viele Menschen werden nämlich bald ziemlich viele gute Gründe haben, um unterwegs zu sein. Wir werden aber weiter auf dem Terrain aktiv sein, sagte Nico Paelinck, der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses für die Lokale Polizei in der VRT. Unsere Corona-Teams werden weiter unterwegs sein.
Erstmal werde man weiter gegen Menschenansammlungen vorgehen, zum Beispiel in Sport-Infrastrukturen. Zudem gilt es, die Einhaltung der Maskenpflicht etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln durchzusetzen.
Nur: Bei der Kontrolle von Autofahrern wird es schwierig. Bislang galt ja noch die Regel, dass nur absolut notwendige Fahrten erlaubt waren. Wenn ab Sonntag allerdings jeder bis zu vier Angehörige oder Freunde empfangen darf, dann hat eigentlich jeder einen guten Grund, auf der Straße zu sein.
Und dann wird es auch an der Küste oder in den Ardennen schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Spreu - um mal im Bild zu bleiben - die Spreu, das wären die Besitzer von Ferienwohnungen. Noch ist es verboten, sich in seinen Zweitwohnsitz zu begeben. Nur: Wenn einer zur Küste oder in die Ardennen fährt, weiß man, ob der dort Freunde oder Familie besucht, oder ob er es sich nicht doch in seiner Wohnung gemütlich macht?
Diese Frage stellt sich auch Maxime Léonet, der Bürgermeister der beschaulichen Gemeinde Daverdisse in der Provinz Luxemburg. Die Kontrollen werden komplizierter, sagte Léonet in der RTBF. Wenn die Leute sich einmal in ihrem Zweitwohnsitz befinden, dann kann man nicht wirklich klären, ob sie sich da schon länger aufhalten, oder ob sie gerade angekommen sind. Hier kann man also eigentlich wenig machen.
Genau auf dieses Problem hatte auch schon der Bürgermeister von Ostende nachdrücklich hingewiesen. Sein polternder Kollege aus Middelkerke hatte dann aber in der Kammer richtig Gas gegeben. Die Rede ist von Jean-Marie Dedecker, der als Unabhängiger im Parlament sitzt.
"Ab dem 18. Mai werde ich in meiner Gemeinde Middelkerke keinerlei Kontrollen mehr durchführen mit Blick auf die Zweitwohnsitze", sagte Dedecker. Und er sei dafür bekannt, dass er tue, was er sage. Und da könne man seinetwegen sogar die Föderale Polizei schicken, egal!" Denn: Die Beschränkungen hätten keine Existenzberechtigung mehr. Das gab's wohl auch noch nicht so oft: Ein Bürgermeister, der quasi zum zivilen Ungehorsam aufruft...
"Das entscheiden die Bürgermeister nicht", machte aber Carl Decaluwé, der Gouverneur der Provinz Westflandern, klar. OK: Ursprünglich stand auf der Tagesordnung des Nationalen Sicherheitsrates anscheinend tatsächlich die Frage, ob man nicht den Menschen ab dem 18. Mai wieder erlauben sollte, ihre Zweitwohnsitze aufzusuchen. Das wurde aber im Endeffekt dann doch nicht entschieden. Und dafür wird es wohl gute Gründe geben. Aber, in jedem Fall ist es der Nationale Sicherheitsrat, der entscheidet:
Deswegen dann auch gleich wieder ein flammender Appell des westflämischen Provinzgouverneurs: "Seien Sie vernünftig, tun Sie es nicht!", sagte Decaluwé in der VRT. "Kommen Sie nicht zur Küste, wenn Sie dafür nicht wirklich gute Gründe haben. Machen Sie kein Fun-Shopping, nach dem Motto: Einfach mal zur Küste zum Einkaufen fahren, um nochmal das Meer zu sehen. Wenn wir diese Krise hinter uns lassen wollen, dann müssen wir alle unseren Beitrag dazu leisten".
Die Aussicht auf die nächsten Tage löst also, sagen wir, gemischte Gefühle aus: Die einen freuen sich über ein Stück wieder erlangte Freiheit. Und andere befürchten, dass es am Ende buchstäblich zu viel des Guten sein könnte...
Roger Pint
Wir zahlen Jährlich über 1.100 Euro an Steuer plus Wasser Strom Fernsehen
für den zweiten Wohnsitz und dürfen ihn nicht benutzen.
Ich hoffe das die Behörden dort die Summe nicht berechnet oder schon zurück zahlt, denn die Steuer und die Kosten der Stromanlage und der Wasserleitung sowie Fernsehen laufen weiter auch wenn sie nicht benutzt werden kann.
Hinzu kommt noch die Grund und Gebäudesteuer je nach Grösse des Appartements bei uns 870 @
Unterhalt Aufzug, Reinigen Treppenhaus Müllsteuer
Also über 3.000 @ jährlich für NICHTS
Herr Mauel ,
Sie zahlen schlussendlich die normalen Unkosten fuer ihren Zweitwohnsitz , nicht mehr und nicht weniger , als jeder andere Buerger auch, der eine Ferienwohnung
besitzt. Ich denke, dass es in Zeiten einer Pandemie und deren Bekaempfung
normal ist, wenn es notwendig und angezeigt ist, die Nutzung eben dieser Ferienwohnung zu untersagen !
Wenn Ihre Familie von der Corona-Pandemie betroffen waere, wie wuerden den Sie dann hier kommentieren ?????
Auf den Stromverbrauch gibt es einen kleinen Rabatt. DePanne gibt den Einwohnern und Zweitwohnungsbesitzern einen Einkaufsgutschein von 55 Euro fuer Geschaefte in DePanne. Die Gemeinderechungen werden vielleicht spaeter verschickt.
Endlich einmal ein Wort zu den Zweitwohnungen! Ich ärgere mich schon seit langem über dieses Verbot sich in der Zweitwohnung aufzuhalten, weil mir einfach der Sinn und Zweck dieser Maßnahme nicht ersichtlich ist. Wen könnten wir denn in unseren Zweitwohnungen gefährden??? Niemanden!!! Wir müssen alle, ob in der Erstwohnung oder in der Zweitwohnung, mit den aktuell geltenden Maßnahmen/Einschränkungen leben und uns danach richten.
Da die Zweitwohnungsbesitzer an der belgischen Küste (Mehr als 100.000) mit einem nicht unerheblichen Teil, an Zweitwohnsitzsteuer zu den Gemeindeeinnahmen beitragen, wäre es schön wenn nun von Verantwortlichen etwas Unterstützung kommt, so das wir kurzfristig wieder unsere geliebte belgische Küste, in unserer Zweitwohnung, genießen können, ohne jemandem zu schaden.
Sie haben vollkommen recht Herr Mauel. Man hält Ihnen Ihr Eigentum vor und verlangt zudem noch dass Sie eine „Reichensteuer“, bzw. Kadastersteuer für etwas bezahlen das Sie weder selbst nutzen noch vermieten können. Absurd. Sie dürfen nach Ostende Ihre Schwiegermutter besuchen, dürfen aber nicht Ihre Wohnung und Eigentum betreten. Kakophonie. Und das Ganze hat mit der Übertragung von Viren soviel zu tun wie meine Katze mit der Tour de France.
Da liegen hunderte Menschen auf der Intensivstation und kämpfen ums nackte Überleben, und andere haben nichts besseres zu tun, als über das Luxusproblem zu jammern, die Zweitwohnung nicht nutzen zu können...
@Herr Mauel,
eine Runde Mitleid? Es wird wohl keinen Armen treffen. Da hält sich das bei mir in Grenzen.
Leid tun mir die Leute, die mit Lohnkürzungen oder gar Entlassung, Aufgrund der Pandemie, leben müssen. Ihre Luxussorgen...
Ich bezahle auch Steuer und Versicherung auf meinem Wohnwagen und darf nirgendwo hinfahren, soll ich jetzt auch weinen um mein Geld zurück zubekommen ?
Herr Mauel: Wie oft sind Sie denn normalerweise in der Zweitwohnung, und wissen Sie was, dann laufen die Kosten in Ihrer Erstwohnung auch ungenutzt weiter, man kann eben nur an einer Stelle sein - das Problem haben Sie nicht nur bei Corona sondern 365 Tage/Jahr.
Frau Lang: Sie sagen es selbst - über 100000 Zweitwohnungen, das sind noch mal das 2 - 3-fache an Menschen. Verstehen Sie nicht, dass das eine Überlast ist für die Gemeinden, wo alles nur auf Abstand leben soll ? Haben Sie bisher noch nicht begriffen, dass Corona da auftaucht, wo viel Menschen auf engstem Raum (gucken Sie sich doch mal die Betonkästen an) zusammengepfergt sind ? Das es ein Zweitzohnsitz ist sagt doch, dass Sie sowieso nicht immer dort sind und daher, wie auch Herr Mauel immer irgendwo ungenutzten Wohnraum haben, der Geld kostet.
Bleiben Sie gesund
Dedecker mag hier Robin Hood spielen, wenn aber die Föderale Polizei die Zweitwohnungsbesitzer an der Autobahnabfahrt abfängt, wird der Bürgermeister nicht schnell eine Verwandte erfinden können, die die Beteiligten mal eben besuchen wollten. Aber zwischendurch profiliert er sich mal wieder als Populist.
Herr Mauel, sie haben vollkommen recht. Wenn Sie, wie anscheinend 100.000 andere, eine Zweitwohnung an der Küste haben, dann haben sie und die anderen auch etwas dafür tun müssen um sich das leisten zu können.
Die Neider sollten sich das vielleicht auch mal überlegen.
Es gibt objektiv keine Gründe ihnen den Zugang zu ihrer Wohnung zu verweigern.
Das Problem , wenn überhaupt, sind die Tagestouristen.
Unsere Eltern oder Großeltern haben sowohl faschistische als auch kommunistische Diktaturen leidvoll kennengelernt. Eigentum und Vermögen wurden dort nämlich willkürlich konfisziert. Widerspruch gab es nicht, da sonst noch Gefängnis drohte.
In Europa regieren heute Demokratien. Ein essenzieller Grundstein der Demokratie ist nun einmal „der Schutz des Eigentums“, was auch den freien Zugang zu diesem beinhaltet.
Demokratie ist somit kein „Luxusproblem“, sondern ein Grundrecht!
In der Demokratie kann jeder nach seiner Einstellung leben und arbeiten, darf aber auf keinen Fall den Anderen wegen seines Lebensstils verurteilen! Eifersucht, Neid und Intoleranz sind erbärmlich und hier deplatziert! Viele Neider sollten sich einmal bewusstwerden, dass viele „Zweitwohnsitze“ nicht nur ererbt sind, sondern hart erarbeitet wurden, was auch Verzicht auf vieles beinhaltet. Das war nun einmal deren Option.
Die Korona-Pandemie soll jetzt durch Kontakteinschränkung und Ausgangssperren verlangsamt werden. Wieso sollte man sich hierzu nicht, wie in Frankreich, den Ort aussuchen dürfen? Was ist nun mit der Demokratie?
Werter Herr Hezel. Den Menschen auf den Intensivstationen nützt es rein gar nichts, wenn die Besitzer von Zweitwohnsitzen am Meer nicht in ihre Wohnungen können.
Werte Frau Seeliger.
Selbst in Belgien ist Eigentum nur etwas relatives nichts absolutes. Wenn nötig, greift der Staat ins Eigentum ein. Zum Beispiel hat der Staat vor einigen Wochen Masken beschlagnahmt bei einem Unternehmen.
Ich glaube nicht,dass hier nur Neider schreiben.Das sind Menschen mit einem gesunden Menschenverstand.
Vielleicht sozial eingestellt und mit viel Empathie für ihre Mitmenschen.Schoen,dass es sie noch gibt.
Und für alle Besitzer einer Zweitwohnung.Das Virus wird sie nicht erkennen ,auch wenn sie Besitzer einer dieser Wohnungen sind.Vielleicht werfen sie Mal einen Blick auf eine Intensivstation.Hier relativiert sich vieles!Hier wird um Leben gekämpft und nicht um Besitztum.
Man sollte nie jemanden unterstellen kein Soziales Engagement oder Empathie zu besitzen, wenn man nicht ausdrücklich über dieses Thema spricht. Hier geht es um ein föderales Verbot zu seiner Zweitwohnung, Küste oder Ardennen, zu fahren und diese zu betreten sowie über die Verhältnismäßigkeit und den Sinn dieses Verbots. Wer sind denn all diese ominösen „Zweitwohnungsbesitzer“? - Reiche? Topmanager? Oder auch nur ganz ,normale‘ Menschen? Also u. U. auch Krankenhaus- und Pflegepersonal. Alle wollen ja gar nicht in ihre Zweit-Wohnungen fahren, weil sie in ihrer Hauptwohnung mehr Platz haben. Vermieten dürfen sie die Wohnung sowieso nicht wegen der Hygienevorschrift und dem Kontaktverbot.