Die Provinz Idlib im Nordwesten Syrien gilt als das letzte Bollwerk der Dschihadisten und Rebellen im syrischen Bürgerkrieg gegen das Assad-Regime. Seit 2015 haben die Rebellen in Idlib das Sagen. Doch die von Russland unterstützten Assad-Truppen gehen seit einiger Zeit in die Offensive, um Idlib zurückzuerobern.
Die Situation eskalierte dann in der vergangenen Woche. Russisch-syrische Bomben töteten 33 türkische Soldaten. Der türkische Präsident Erdogan reagierte mit Gegenangriffen.
Millionen Menschen sind deshalb auf der Flucht in die Türkei. Die Sicherheitsbehörden befürchten, dass in dem Chaos auch die ehemaligen Sharia4Belgium-Mitglieder über die Türkei wieder zurück nach Belgien kommen könnten.
Zumal Erdogan am Wochenende die Vereinbarung mit der EU aufgekündigt hatte, und wieder Flüchtlinge und Migranten zur EU-Grenze passieren lässt. Es soll sich wohl nicht um IS-Kämpfer, sondern um radikalisierte Dschihadisten handeln, die in Belgien als Terroristen gelten, und 2015 zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.
Wieweit die belgischen Dschihadisten in dem Kampf um Idlib involviert sind, ist noch nicht bekannt. Quellen bei den belgischen Sicherheitsbehörden bestätigten der Zeitung De Morgen allerdings, dass mindestens 25 sogenannte "Foreign Terrorist Fighter" aktuell in der Region sind.
Auch ihre Frauen und Kinder sollen dort sein und seit Monaten unter Beschuss stehen, das bestätigt auch die Kinderschutzorganisation Child Focus. Deren Chefin Heidi De Pauw fordert die belgische Regierung auf, die Kinder in Sicherheit zu bringen.
Volker Krings