"Education First" veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste. Sie basiert auf dem Englischtest EF SET und listet die Länder auf, in denen Englisch nicht die Muttersprache ist. An dem Test haben mehr als 2,3 Millionen Nicht-Muttersprachler teilgenommen.
Belgien ist in diesem Jahr in der Rangliste um zwei Plätze gesunken und liegt jetzt auf Platz 13, mit einer Punktzahl von 63,09. In den Regionen gibt es große Unterschiede: Die Flamen erreichen einen Wert von 67,49 und die Wallonen 58,22. Der Unterschied zwischen Flamen und Wallonen ist im Vergleich zum letzten Jahr größer geworden. Brüssel liegt genau dazwischen.
An der Spitze der Nicht-Muttersprachler stehen die Niederlande vor Schweden (vorher auf Platz eins), Norwegen und Dänemark. Auf Platz fünf folgt der erste nicht-europäische Staat: Singapur.
Belgiens Nachbarländer schneiden auch ganz gut ab: Luxemburg liegt auf Platz neun, Deutschland auf Platz zehn. Frankreich ist allerdings weiter unten zu finden: Die Franzosen schaffen es nur auf Platz 31.
belga/lo/km
Es soll sogar Flamen geben, die viel besser Englisch als Niederländisch sprechen...
Und es gibt auch Belgier die besser Deutsch als English - Franz oder Nederlands
sprechen !! Es stimmt, viele Flamen haben ein Sprachentalent und das ist gut so,
nur die N-VA und der Vlaams Belang besitzen die Arroganz "Het Nederlands" als DIE VORHERRSCHENDE Sprache in Belgien zu proklamieren.
Ich tendiere dazu , das die Politik alle drei Landessprachen gleichberechtigt in allen Schulen in Belgien unterrichtet. Aber darauf koennen wir wohl lange warten.
Wenn der Gang der Dinge in dieser Welt so weiter geht wie bislang, wird Englisch auf absehbare Zeit womöglich durch Chinesisch als Lingua Franca abgelöst werden... Dann dürfen wir alle mit einem freundlich-aufgezwungenem "nǐhǎo" dem "Obersten Führer der Volksrepublik China" auf Lebzeiten der neuen Weltmacht huldigen und untertänigst vor ihm auf die Knie fallen...
Dass Flamen ein "Sprachtalent" haben sollen, halte ich doch für sehr weit hergeholt - vielmehr rührt ihre vermeitliche Sprachgewandtheit von der Tatsache her, dass Niederländisch im Gegensatz zu Französisch (romanische Sprache) eine germanische Sprache ist, also mit dem Englischen "verwand" und somit für Niederländischsprachige wahrscheinlich 'zugänglicher' ist.
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind sich leider sehr wenige des außergewöhnlichen Privilegs bewusst, an einem Ort zu leben, an dem diese beiden großen und sehr unterschieldichen Sprachgruppen und Kulturräume aufeinander treffen, um sich an dem, was die Menschen unterscheidet, zu bereichern...
@Herr Van Compernolle: Diese vermeintliche Proklamation ist schon eine abenteuerliche These. Wo und wann ist das geschehen?
"...um sich an dem, was die Menschen unterscheidet, zu bereichern…"!
Hut ab, Herr Hezel, da bin ich voll und ganz bei Ihnen! Welches Potential liegt in diesem Satz!
Übrigens habe ich irgendwo mal aufgeschnappt, das "Niederländisch" und "Flämisch" ja doch irgendwie ganz andere Dinge seien. Ich glaube, Herr De Wever hat sich mal so ähnlich geäußert.
Die Flamen sind sprachlich nicht talentierter als andere. Was mitspielt:
- In den Schulen wird Französisch zunehmend durch Englisch zwar nicht verdrängt, aber eingeschränkt. Zitat: "Katholieke scholen mogen vanaf september 2019 één uur Engels geven in het eerste middelbaar, ten koste van een uur Frans."
- Die strikte Notwendigkeit. Wer als Flame oder Niederländer ins Ausland reist, muss eine Fremdsprache können. Englisch als Lingua Franca bietet sich da an, viel mehr als Französisch oder gar Deutsch.
- In Fernsehen und Kino laufen viele Filme oder Serien in der Originalsprache Englisch mit Untertiteln, ohne Synchronisation. Dadurch hat vor allem die Jugend diese Sprache im Ohr.
Sprachkenntnisse der 'Ostbelgier'?
Man lese mal den dreisprachigen Kommentar auf GE.net unter dem Artikel "Alle blicken auf den König - Eiertanz im Palais". Ohne jetzt verallgemeinern zu wollen,, kann man doch sagen, dass da noch viel zu tun bleibt bis zur "perfekten Mehrsprachigkeit".
Vielen Dank für die Lorbeeren Herr Schallenberg, ich möchte mich aber ungern mit fremden schmücken, denn der Satz ist eigentlich nur eine Abwandlung des berühmten Zitats von Antoine de Saint-Exupéry "Si tu diffères de moi, mon frère, loin de me léser, tu m'enrichis." 😉
Sehr geehrter Herr Schleck, ist ihre "Perfekte Mehrsprachigkeit" unbedingt notwendig? Genügt es nicht, wenn man seine Muttersprache perfekt beherrscht und sich in anderen Sprachen problemlos verständigen kann oder verstanden wird? Perfektionismus kann auch zur Krankheit werden.
"Sehr geehrter Herr Schleck, ist ihre „Perfekte Mehrsprachigkeit“ unbedingt notwendig?"
Ganz genau. Unsere DG ist an sich Vorbild denn jeder kann Straßenfranzösisch, teilweise allerdings stellt man nebenbei fest dass unsere Schüler sehr schwach in der Muttersprache Deutsch sind wegen fehlenden Interesse an Investitionen in ausreichend Deutschunterricht.
Aber sei es drum. Wenn alle Wallonen und Flamen ab dem zweiten Kindergartenjahr so viel Deutsch lernen würden wie man unserer Jugend in den Schulen an Französisch zumutet wäre auf Föderalebene viel getan für Sprachgerechtigkeit bzw. gleiches Recht für alle. Muttersprache perfekt beherrschen und plus den beiden anderen Landessprachen zzgl. Englisch als Hilfssprache ist unentbehrlich um seinen Platz in der Gesellschaft und berufsmäßig zu finden bzw. den Zentrifugalkräften zwischen den Sprachgruppen entgegenzuwirken.
Tja, Herr Schallenberg, um Ihnen mal sprachlich auf die Sprünge zu helfen: Niederländisch und Flämisch stehen im selben Verhältnis zueinander wie Deutsch und Bayrisch. Das eine ist die Hochsprache, das andere an Sammelsurium an Dialekten.
Im übrigen stimme ich Norbert Schlecks Beschreibung voll und ganz zu.
An die Herren Fink und Drescher:
Politiker der DG rühmen sich gerne in Sonntagsreden der "perfekten" Zweisprachigkeit der Ostbelgier. Das war und bleibt eine Illusion. Deshalb stand der Ausdruck bei mir ja auch zwischen Anführungszeichen.
Nein, niemand ist "perfekt" zwei- oder gar mehrsprachig. Das ist in der Tat auch nicht nötig.
Leider ist die "Sprachkompetenz" selbst in der Muttersprache oft sehr mangelhaft, wovon jeder sich bei der Lektüre von ostbelgischen Foren überzeugen kann.
Das ist allerdings nicht nur bei den deutschsprachigen Ostbelgiern so. Selbst auf SPON, FAZ- oder ZEIT-online, wo doch gemeinhin die "klugen Köpfe" unterwegs sein sollten, findet man Haarsträubendes in Sachen Ausdrucksfähigkeit, Satzbau und Rechtschreibung.
"Straßenfranzösisch" können nicht mal Abiturienten fließend, wenn damit gemeint ist, an einer Unterhaltung oder Diskussion im Alltagsleben teilzunehmen. Allerdings lernt man das meist rasch, wenn man sich mal etwa als Student an der Uni in einer anderssprachigen Umgebung durchsetzen muss.
Herr Tychon, vielen Dank für die Klarstellung, das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Nicht zum ersten mal erfahre ich, "nur" Standard- niederländisch sprechend, in Flandern die Antwort meines Gegenübers in tiefstem Westflämisch. Brabantisch oder Limburgisch, Dialekte, die ich natürlich nicht beherrsche, meinem Gesprächspartner aber häufig ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen legt.
Interessant auch die mehrfache Beobachtung, wie sich denn die Jugend Flanderns und der Wallonie miteinander verständigt, wenn dann die eigenen, oft mageren Kenntnisse der anderen Sprachgemeinschaft zu Ende gehen: auf englisch!
Ja, das sind die « afrikanischen Momente im Leben » - und das meine ich jetzt keineswegs abwertend. Mir sind einige afrikanische Länder bekannt, in deren Schulsystem ab der ersten Klasse das Englische die Hauptsprache ist, nach dem Motto « alles andere senkt bloß das Niveau ».