Es ist schon mehr als vier Monate her, dass wir gewählt haben. Acht Berichte haben die beiden Informatoren dem König in dieser Zeit vorgelegt. Jetzt ist es wohl Zeit für Didier Reynders und Johan Vande Lanotte, eine neue Phase einzuläuten.
Reynders und Vande Lanotte haben dabei eigentlich immer nur ein Ziel verfolgt: Sie wollten die beiden größten Parteien des Landes an einen Tisch bringen, also die N-VA und die PS. Beide Parteien schließen sich eigentlich gegenseitig aus; die politischen Programme sind auf den ersten Blick wenig kompatibel. Und anscheinend auch auf den zweiten Blick: "Wir sind noch nirgendwo; es gibt keine Schnittmengen", hatte der wahrscheinliche neue PS-Vorsitzende Paul Magnette noch am Freitag erklärt.
Dennoch gehen Beobachter davon aus, dass auch der König eine Initiative starten wird in Richtung einer Achse PS-N-VA. Die Mission der Informatoren dürfte jedenfalls beendet werden; allein schon aus dem Grund, dass Reynders ja in ein paar Wochen neuer EU-Kommissar wird. Es wird aber erwartet, dass König Philippe erst noch eine Vermittler-Mission lancieren wird: ein Tandem aus einem PS und einem N-VA-Vertreter. Für eine wirklich konkrete Regierungsbildungsmission ist es aber wohl noch (viel) zu früh.
Roger Pint