Dermagne drückt also zunächst auf die Bremse. Denn die Opposition im wallonischen Parlament hatte am Montag die sofortige Einberufung eines Untersuchungsausschusses zu den Vorfällen bei Nethys gefordert. Sowohl CDH als auch PTB scheiterten aber mit diesem Vorhaben.
Dermagne will Nethys einen Brief zustellen. "Ich erwarte zunächst Klarstellungen, Antworten auf eine Reihe von wichtigen Fragen", begründete der Minister.
Für die PTB bedauerte Fraktionsführer Germain Mugemangango diese Verzögerung. Er befürchtet, dass durch einen Briefverkehr nicht mehr genügend Zeit bleiben wird, die Entscheidungen von Nethys rückgängig zu machen. Dieser Meinung schloss sich der Ecolo-Fraktionschef Stéphane Hazée an.
Die Zeitung Le Soir hatte berichtet, dass Nethys unter anderem den Kabelanbieter Voo bereits im Mai an einen amerikanischen Inverstor verkauft hatte, ohne diesen Verkauf zuvor mit der Muttergesellschaft Enodia abzusprechen. Das sei für ein Unternehmen, das im Auftrag der Öffentlichkeit arbeite, nicht zulässig, so die Kritik der Abgeordneten.
Vor knapp drei Jahren hatten Publifin und die Tochtergesellschaft Nethys für einen Skandal gesorgt, nachdem die unrechtmäßige Verwendung von Steuergeldern bekannt geworden war. Der Skandal zog weite Kreise in der wallonischen Politik und führte auch zum Sturz der damaligen Regionalregierung aus PS und CDH.
Kay Wagner
Ein Schelm, der Boeses dabei denkt 😉
Wohl eher ein Realist!