Seit 103 Tagen sind die beiden dabei, eine Regierung zu formen. Das ist Rekord. Lange war man davon ausgegangen, dass ihre Mission diesen Montag beendet sein wird. Nicht weil ihre Aufgabe vollbracht wäre, sondern weil Didier Reynders EU-Kommissar wird und sich auf eine Anhörung vor dem EU-Parlament vorbereiten muss.
Es war angedacht, dass König Philippe am Montag zwei neue Informatoren bestimmen würde, einen von der PS und einen von der N-VA. Doch derzeit laufen die regionalen Verhandlungen noch. In der Wallonie ist in den kommenden Tagen mit einem Ergebnis zu rechnen, in Flandern wird es wohl noch etwas dauern.
Erst Ende Juli hatten Reynders und Vande Lanotte es überhaupt geschafft, sieben Parteien zu Gesprächen an den Tisch zu bekommen. Die liberalen MR und Open VLD, die Sozialisten PS und SP.A, die flämischen Christdemokraten und Grünen CD&V und Groen, und zu guter Letzt die N-VA.
Ecolo war aus eigenen Stücken sofort raus, da die frankophonen Grünen nicht mit der N-VA in einer Regierung sitzen wollen. Zuvor hatte schon die CDH abgewunken, sie wollen auf jeden Fall den Gang in die Opposition antreten. Und bei der PTB und dem Vlaams Belang gibt es eindeutige Vetos der anderen.
In der letzten gemeinsamen Sitzung der Informatoren mit den sieben seien Themen wie Haushalt und Arbeitsmarkt besprochen worden. Die Informatoren sollen an einer Note arbeiten, die als Basis für die kommenden Verhandlungen gelten soll.
Volker Krings