2010 gilt als das Jahr, in dem der sogenannte Buchsbaumzünsler das erste Mal in Belgien entdeckt wurde. Aus Asien war er nach Europa eingeschleppt worden. Von Deutschland breitete er sich zunächst in Flandern aus. Er eroberte dann die Hauptstadtregion Brüssel und ist nun auch in der Wallonie eine Plage.
Der Buchsbaumzünsler ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling. Gefährlich für den Buchsbaum ist sein Nachwuchs. Denn die Raupen fressen - der Name legt es schon nahe - bevorzugt die Blätter und Stängel von Buchsbäumen.
Wie die Raupen auf den Buchsbaum kommen, erklärt Gärtnerin Marie-Noëlle Cruysmans wie folgt: "Der Schmetterling legt die Eier auf der Rückseite der Blätter ab. Nachdem die Raupen geschlüpft sind, fressen sie zunächst die Blätter auf, dann den ganzen Stängel, und so können sie den ganzen Busch zerstören."
Immer mehr Hobbygärtner in Belgien haben mit dem Problem der Buchsbaumzünsler zu kämpfen. Bei der Pflanzen- und Gartenbaumesse an der alten Zisterzienserabtei von Aywiers in Lasgne südlich von Brüssel war der Buchsbaumzünsler am Wochenende dann auch ein häufig angesprochenes Thema.
Viele zeigten sich überrascht, dass der Schmetterling und seine Raupen jetzt auch schon in der Wallonie ihr Unwesen treiben. So bezeugt es zumindest Hobbygärtnerin Caroline Mouligneau: "Ich dachte, dass wir hier in Wallonisch-Brabant noch einigermaßen gut vor dem Buchsbaumzünsler geschützt seien", sagte sie der RTBF. Doch Caroline musste am eigenen Garten erfahren, dass das mit dem Schutz in der Wallonie mittlerweile vorbei ist: "Eine Cousine hat mich abends angerufen, während wir bei Freunden eingeladen waren. Sie war ganz aufgeregt und hat gesagt, ich solle sofort kommen, es gebe ein großes Problem. Als ich mir dann die Sträucher angeschaut habe, habe ich festgestellt, dass über mehrere Meter hinweg Buchsbäume von den Raupen befallen waren."
Pflanzenschutzmittel
Schutz gegen den Buchsbaumzünsler bieten im Grunde nur Pflanzenschutzmittel. In einigen Geschäften sind schon ganze Regale gefüllt mit den unterschiedlichen Produkten gegen die bis zu vier Zentimeter langen, grünen Raupen mit den großen schwarzen Augen. Sie sind von Natur aus also gut getarnt in dem immergrünen Buchsbaum.
Die Buchsbaumzünsler sind zwischen April und November aktiv. Wer sich der Gefahr nicht aussetzen möchte, dass seine Buchsbäume von den Raupen befallen werden, dem rät Nathalie Mouillac, Abteilungsleiterin in einem großen Pflanzengeschäft in Brüssel, zu Alternativen. Eine solche Alternative könnte zum Beispiel die Japanische Stechpalme sein, mit lateinischem Namen Ilex Crenata. Nathalie Mouillac beschreibt ihre Eigenschaften: "Sie ist ähnlich resistent und behält - ähnlich wie der Buchsbaum - auch im Winter ihre Blätter. Man kann sie zuschneiden, wie man will, in einen Topf pflanzen oder einfach draußen in die Erde setzen. Sie wird etwa so groß wie ein Buchsbaum und ist deshalb von außen fast mit diesem zu verwechseln."
Kay Wagner