Es wirkt ein bisschen wie die Antwort der MR auf das jüngste Politbarometer von RTBF und VRT. Das sagt den Liberalen nämlich ein katastrophales Ergebnis voraus.
Der amtierende Premier und MR-Vorsitzende Charles Michel jedenfalls prescht jetzt nach vorn und präsentiert in einigen Zeitungen die blauen Ideen für die nächste Legislaturperiode. Das wäre in erster Linie eine neue Steuerreform. Konkret will die MR den Steuerdruck auf Arbeit senken - und zwar um stolze zehn Milliarden Euro. Damit würde der Nettolohn von Arbeitern und Angestellten um 1.000 Euro pro Jahr steigen.
Außerdem wolle die MR auch die Lohnnebenkosten weiter drücken: nicht, wie bisher, nur beim ersten Angestellten, sondern für die ersten drei Jobs in einem Betrieb sollen die sozialen Lasten wegfallen. Damit sollen 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, verspricht Michel. Nach Informationen von L'Echo hat das Planbüro die Maßnahme durchgerechnet, die demnach mit knapp 190 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.
Michel spricht sich im Übrigen gegen die Abschaffung des Systems der Firmenwagen aus. Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz plädiert die MR für steuerliche Anreize, als Alternative zu Steuererhöhungen.
Roger Pint