Für die politisch Verantwortlichen ist das Maß voll. Seit Wochen kommt es nachts in regelmäßigen Abständen zu Sperrungen des Luftraumes. Zur Begründung heißt es da meist, dass sich für die Nacht eingeteilte Fluglotsen krankgemeldet hätten und dass man keinen Ersatz auftreiben könne. Der wahre Hintergrund, das dürfte aber der schwelende Sozialkonflikt bei der Flugaufsicht Skeyes sein. Die Mitarbeiter protestieren nach wie vor gegen ihre Arbeitsbedingungen.
Für die Flughäfen ist die Situation längst unhaltbar. Vor allem für die, die auf Frachtflüge spezialisiert sind. Das gilt insbesondere für den Liège Airport.
Jetzt wollen einige einen Gang höher schalten. Bereits am Freitag hatte der für Flughäfen zuständige wallonische Minister Jean-Luc Crucke angekündigt, dass die Wallonie ihren finanziellen Beitrag an Skeyes nicht mehr entrichten werde. Sein flämischer Kollege Ben Weyts hatte gefordert, die abwesenden Fluglotsen durch entsprechendes Personal der Streitkräfte zu ersetzen. Diese Idee wurde aber von den zuständigen föderalen Stellen verworfen.
Der föderale Transportminister François Bellot will aber dennoch reagieren: In der Zeitung Le Soir droht er damit, dass das Monopol von Skeyes für die Kontrolle des belgischen Luftraumes womöglich nicht erneuert werde. Entsprechende Optionen werden bereits geprüft.
Roger Pint