Desthexe macht jetzt also Nägel mit Köpfen. Schon öfter hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass der 60-jährige Senator und Abgeordnete in den Parlamenten der Region Brüssel und der Französischen Gemeinschaft die MR verlassen werde. Jetzt will er es offenbar tun.
Schon bei den kommenden Wahlen am 26. Mai will Destexhe mit seiner neuen Partei antreten. Ausschlag für den Bruch mit der MR habe die Haltung seiner Partei bei der Debatte um den Migrationspakt gegeben. Er sei der einzige frankophone Politiker gewesen, der gegen die Annahme dieses Paktes gestimmt habe. Mit seiner neuen politischen Partei wolle er all denjenigen frankophonen Wählern ein Zuhause bieten, die ähnlich denken wir er.
In den Zeitungsinterviews macht Destexhe keinen Hehl daraus, dass er die N-VA als Vorbild seiner neuen Partei sieht. "Ich bewundere die Kohärenz der N-VA", lässt sich Destexhe zitieren. "Wir werden eine frankophone N-VA sein, ohne den Konföderalismus", kündigt er an.
Destexhe sucht Kandidaten für seine neue Liste und hat einen Aufruf gestartet an alle Bürger und Mandatare, die sich von den wallonischen Parteien MR, PS und CDH nicht mehr repräsentiert fühlen. Der parteilose wallonische Regionalabgeordnete André-Pierre Puget hat bereits angekündigt, dass er beitreten will.
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