Im Zusammenhang mit mutmaßlichem Betrug bei humanitären Visa bleibt der N-VA-Politiker Melikan Kucam in Untersuchungshaft. Das hat die Ratskammer in Antwerpen am Vormittag beschlossen.
Dem Gemeinderatsmitglied aus Mechelen wird Menschenschmuggel, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Korruption und Erpressung vorgeworfen. Kucams Anwalt hatte die Freilassung seines Mandanten beantragt.
Kucam war vor einer Woche festgenommen worden. Er soll Christen aus Syrien und dem Irak zu humanitären Visa verholfen haben. Dabei sollen bis zu 10.000 Euro pro Visum geflossen sein.
Kucam bestreitet, Geld für die Visa angenommen zu haben.
Die grüne Partei Ecolo fordert indessen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss über den mutmaßlichen Betrug mit humanitären Visa, um die Hintergründe der Betrugsaffäre zu klären. Das sagte die Ecolo-Co-Vorsitzende Zakia Khattabi in der RTBF.
Dann wäre der ehemalige Asylstaatssekretär Theo Francken gezwungen, Stellung zu beziehen und genau zu erläutern, wie die Zuerkennung von humanitären Visa abläuft.
Der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois (N-VA) sagte in der VRT, er habe keinen Zweifel an der Integrität von Francken.
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