Es ist wieder so weit. Wie jedes Jahr im Januar lockt die Automesse nach Brüssel. Ob aus Kelmis, Eupen oder St. Vith, Charleroi, Knokke-Heist oder Antwerpen - von überall her werden wieder die Massen strömen, um sich an dem zu ergötzen, was für viele Träume auf vier Rädern sind.
Wie jedes Jahr gibt es viele neue Modelle zu entdecken. Manche feiern in Brüssel Publikumspremiere. Warum die Aussteller immer wieder gerne mit neuen Modellen nach Brüssel kommen, um sie gerade hier erstmals zu präsentieren, erklärt Holger Fütterer aus Sicht von BMW. "Die Messe in Brüssel ist etwas ganz Besonderes, weil es eine Verkäufermesse ist - das gibt es nicht so oft. Deswegen ist es eine sehr bedeutende Messe für uns", so Fütterer. "Wenn wir Neuheiten haben, sind wir froh, unseren Kunden die auch zeigen zu können und der belgische Markt ist in den letzten Jahren ein sehr großer Markt geworden."
Große Autos dominieren dieses Jahr die Messehallen. Der Trend geht - wie auch auf den Straßen zu beobachten ist - von klein zu groß. Was allerdings nicht unbedingt bedeuten muss, dass große Autos auch schädlicher für die Umwelt sind, wie Fütterer am Beispiel eines BMW-SUV erklärt. "Der neue X5, den wir hier ausgestellt haben, wird noch dieses Jahr als Hybrid-Modell weiterkommen. Was wichtig für den Belgischen Markt ist, ist, dass es keiner dieser Fake-Hybride ist, sondern ein echter Hybrid, der unter die 50 Gramm Co2-Ausstoß kommt. Wir können also auch so ein großes Auto mit sehr günstigen Verbräuchen realisieren."
Audi präsentiert mit dem neuen e-Tron einen SUV, der sogar heute schon voll elektrisch funktioniert. Der im Brüsseler VW-Werk in Forest gebaute E-Tron wird als Belgien-Premiere gezeigt - nicht ohne Stolz. "Das ist das erste Mal, dass man den E-Tron in Belgien auf einer Messe sehen kann. Wir sind natürlich sehr stolz auf dieses Auto - auch weil es in Belgien gemacht wurde", sagt VW-Sprecher Jean-Marc Ponteville.
Die E-Revolution bei Pkw ist auf der Messe also angedeutet. Aber nach Durchbruch sieht es in den Hallen auf dem Heyselgelände noch nicht aus. Ein Eindruck, den die Hersteller bestätigen. "Elektrifikation ist natürlich die Zukunft, aber das macht man nicht über Nacht", sagt Helen Van Nuffelen von Mercedes. Und bei VW verweist man auf die kommenden Jahre, in denen es dann richtig losgehen soll mit den E-Autos.
Allgemein wirkt die Messe diesmal weniger futuristisch als noch im vergangenen Jahr. Das mit neuen Technologien ausgestattete Konzept-Auto von Opel ist fast das einzige Modell, das ein Gefühl von Zukunft vermittelt.
Die Formen und Ideen für neue städtische Mobilität sind nur bis Dienstag in einer eigenen Halle zu entdecken. Am Freitag war sie noch geschlossen. Zahlreiche Motorräder in den Hallen 8 und 9, Luxusautos in Halle 1, alles rund um kleine Nutzfahrzeuge und eine Akrobatenshow in Halle 12 komplettieren die Messe.
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kw/mg