Die Fassade des Gebäudes wurde mit roter Farbe bespritzt. Auch der Hauptsitz der liberalen Partei MR in Namur wurde mit roter Farbe beschmiert, um das soziale Blutbad zu symbolisieren, wie es hieß.
Die FGTB-Gewerkschaft kündigte an, dass es auch im Januar weitere Protestaktionen geben soll. Nächste Woche will die Gewerkschaft darüber entscheiden.
Die Gewerkschaften protestieren gegen die Rentenreform der Föderalregierung und fordern mehr Kaufkraft. Den Arbeitnehmern gehe es schlecht, sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Anstatt das einzusehen würden die Arbeitgeber aber immer mehr verlangen. Ziel der Gewerkschaften ist es unter anderem, den Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde auf 14 Euro zu erhöhen. Das würde das Monatsende für viele Menschen erleichtern.
FEB-Chef Pieter Timmermans sagte, Menschen in Not werde man immer zuhören. Allerdings fühlten die Arbeitgeber sich zu Unrecht im Visier der Demonstranten. Es seien 200.000 Stellen geschaffen und damit die Lebensgrundlage von 200.000 Familien gesichert worden.
Die Demonstration fand im Rahmen eines nationalen Protesttages statt. Dazu hatten die drei Gewerkschaften CSC, CGSLB und FGTB aufgerufen. Der Streiktag führte landesweit zu Behinderungen. Bei der TEC fuhren nur wenig Busse. Autofahrer mussten sich stellenweise auf Filterblockaden einstellen. An den Flughäfen musste mit Verspätungen gerechnet werden.
Auch viele Unternehmen der Privatindustrie wurden bestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaften haben im Metallsektor 14.000 Mitarbeiter am Freitag nicht gearbeitet, weil sie selbst streikten oder von Streikposten nicht zur Arbeit gelassen wurden.
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