In Antwerpen behält die N-VA ihre 23 Sitze im Stadtrat, kommt zusammen mit ihren bisherigen Partnern Open VLD und CD&V aber nur auf 28 von 56 Sitzen. Auf der Suche nach einer stabilen Mehrheit ist Bürgermeister Bart De Wever jetzt auf die Grünen zugegangen. Groen hat bei der Kommunalwahl in Antwerpen als zweitbeste Partei abgeschnitten.
Groen-Chefin Meyrem Almaci sagte, wie werde das Gesprächsangebot annehmen, sehe aber nicht, wie ihre Partei und die N-VA in einer Koalition zusammenarbeiten könnten.
Unterdessen prüft die N-VA in Ninove offenbar die Möglichkeit einer Koaliton mit dem Vlaams Belang. Die Liste Forza Ninove, der lokale Ableger des Vlaams Belang, holte in der ostflämischen Stadt 40 Prozent der Wählerstimmen und reklamiert den Bürgermeisterposten für sich.
N-VA-Chef Bart De Wever wertes das Ergebnis als starkes demokratisches Mandat. Er wolle aber nichts überstürzen und voreilig ja sagen. Eigentlich sei die Parteilinie, keine Bündnisse mit Extremisten einzugehen. Würde die Koalition zustande kommen, würde die N-VA damit den ersten Bürgermeister des Vlaams Belang in ein Rathaus bringen.
Ostende und Gent
In Ostende und Gent ist die Situation anscheinend besonders schwierig. Hier steht noch nicht fest, wer der neue Bürgermeister werden soll. In Ostende reklamiert Bart Tommelein das Amt für sich, in Gent Mathias De Clercq, beides liberale Kandidaten. Weder in Ostende noch in Gent ist die Open VLD stärkste Kraft geworden, fühlt sich aber als Sieger, weil sie Stimmen hinzugewonnen hat.
Die jeweils größte Parteien - SP.A-Groen in Gent und Stadslist in Ostende - haben dagegen kräftige Verluste eingefahren. Unterstützung erhalten De Clercq und Tommlein jetzt aus der Open-VLD-Führungsetage: Sowohl Parteichefin Gwendolyn Rutten als auch Vize-Premier Alexander de Croo setzen sich für sie ein.
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