"König Pelé ist tot", titelt Het Belang van Limburg. "Brasilien nimmt Abschied von seinem König", notiert De Standaard auf Seite eins. "Pelé wird auf ewig der leuchtendste Stern am Fußballhimmel sein", so die Schlagzeile bei La Libre Belgique.
Fast alle Zeitungen berichten heute schon auf ihren Titelseiten vom Tod des brasilianischen Fußballstars Pelé. Mit 82 Jahren ist Pelé in einem Krankenhaus in Sao Paulo an Krebs gestorben. Eine seiner Töchter gab gestern Abend den Tod des dreimaligen Weltmeisters per Twitter bekannt.
"Der König ist tot", heißt es dazu in einem Leitartikel, der sowohl bei La Libre Belgique als auch in La Dernière Heure und L'Avenir zu lesen ist. Seine drei Sterne, die er und Brasiliens Fußball für die Weltmeistertitel bekommen haben, werden für ewig am Fußballhimmel leuchten. Pelé hat diese Sportart auf erhabene Art verkörpert. Er war der erste weltweite Fußballstar, hat Fans elektrisiert und verzaubert. Die Fußballwelt trauert um ein Genie in seiner Sportart.
"Ich glaube, Gott hat mich mit einer heiligen Mission auf die Erde geschickt, nämlich Fußball zu spielen", hat Pelé einmal gesagt. Jetzt kann er im Himmel nachfragen, ob er Recht damit hatte und gleichzeitig den Dank dafür entgegennehmen, seine Mission auf so erfolgreiche Art erfüllt zu haben, heißt es im gemeinsamen Leitartikel von La Libre Belgique, La Dernière Heure und L'Avenir.
Neue Einschränkungen wären Albtraum
Gleich mehrere andere Zeitungen widmen ihre Leitartikel den rapide steigenden Covid-Erkrankungen in China und stellen sich die Frage, wie Belgien und Europa am besten darauf reagieren sollten.
Le Soir stellt fest: Die entscheidende Frage ist zurzeit: Ist Europa gewappnet genug, um eine mögliche neue Covid-Welle, die aus China herüberschwappen könnte, aufzufangen? Die einen befürchten, dass sich in China neue, aggressive Varianten von Covid bilden könnten und dadurch auch Europa wieder unter dem Virus leiden wird. Die anderen sehen die Situation eher gelassen. Sie sagen: Europa ist gut gewappnet gegen eine eventuell neue Covid-Welle. Genau diesen Standpunkt vertritt auch die Regierung De Croo. Auch weil die Bevölkerung gut durchgeimpft sei, wie Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagt. Es ist offensichtlich, was die Regierung mit dieser Haltung bewirken will: Sie will keine Angst vor neuen Einschränkungen schüren in einer Zeit, die ohnehin für viele schwer ist, analysiert Le Soir.
Dass dies unbedingt der richtige Weg ist, findet die Wirtschaftszeitung L'Echo, die schreibt: Es wäre ein Albtraum, wenn neue Einschränkungen aufgrund von hohen Infektionszahlen die Gesellschaft und Wirtschaft wieder geißeln würden. Jetzt entscheidet sich, ob wir wirklich etwas aus den vergangenen Jahren gelernt haben, meint L'Echo.
Unfähigkeit der chinesischen Regierung
De Standaard glaubt: Die Covid-Zahlen aus China sind schlechte Neuigkeiten für die Weltwirtschaft. Denn wenn chinesische Unternehmen wegen ausfallender Arbeitskräfte nicht produzieren, wird das zwangsläufig auch die Wirtschaft bei uns lähmen. Schon als China die Null-Covid-Politik verfolgt hatte, hatte die europäische Wirtschaft darunter gelitten. Viele Produkte wurden zur Mangelware, weil zum Beispiel Elektro-Chips für Autos, Smartphones oder andere technische Gegenstände fehlten. So etwas könnte jetzt wieder passieren. China wird selbst am meisten unter der dort jetzt grassierenden Covid-Pandemie leiden. Die Weltwirtschaft aber auch, betont De Standaard.
Gazet van Antwerpen regt sich auf: Die rasant steigenden Covid-Zahlen in China sind ein Beleg für die Unfähigkeit der chinesischen Regierung. Sie kann das Internet sperren, lässt ihre Bürger digital überwachen, aber ist nicht in der Lage, mit Covid vernünftig umzugehen. Zuerst die äußerst restriktive Null-Covid-Politik, jetzt genau das Gegenteil. Das sollte uns im Westen zu denken geben. Wir sollten künftig kritischer mit China umgehen. Das nicht zu tun, wäre naiv, behauptet Gazet van Antwerpen.
"Nichts übers Knie brechen"
Het Laatste Nieuws kommentiert zu den Verhandlungen zwischen der Föderalregierung und dem Energielieferanten Engie über die Laufzeitverlängerung der Kernreaktoren Doel 4 und Tihange 3: Zwei Tage haben die Verhandlungspartner noch Zeit, um eine Einigung zu erzielen. Wenn sie denn die Frist einhalten wollen, auf die sie sich im Vorabkommen im Sommer verständigt hatten. Damals schien bis Ende des Jahres viel Zeit zu sein. Jetzt ist die Zeit plötzlich knapp. Doch am Verhandlungstisch sollte deshalb keine Panik ausbrechen. Lieber ein gutes Verhandlungsergebnis, als eins, das übers Knie gebrochen wurde, nur um die selbst auferlegte Frist einzuhalten, rät Het Laatste Nieuws.
De Morgen blickt sorgenvoll nach Israel und schreibt: Die neue radikal-rechte Regierung von Benjamin Netanjahu verheißt nichts Gutes. Wenn sie wirklich ernst macht mit ihren Plänen zur Siedlungspolitik, dann ist das gleichsam eine Kriegserklärung an die Palästinenser und eine Provokation für den Rest der Länder des Nahen Ostens. Die Welt sollte dann mit Sanktionen, Boykotten und internationaler Isolierung gegenüber Israel reagieren – wie jetzt gegen Russland im Ukraine-Krieg, schlägt De Morgen vor.
Kay Wagner