"Queen Nafi krönt sich zur Europameisterin", schreibt De Standaard auf Seite eins. "Wieder Gold: Nafi Thiam schafft den Grand Slam", titelt Het Laatste Nieuws. "Aus reinem Gold", heißt es in großen Lettern bei Het Nieuwsblad auf Seite eins. Die belgische Siebenkämpfern Nafi Thiam ist gestern Europameisterin im Siebenkampf der Frauen geworden. Damit ist Thiam jetzt amtierende Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Europameisterin.
"Eine Frau, die keine Fehler macht"
Dazu kommentiert Le Soir: Seit sechs Jahren ist die Dominanz von Nafi Thiam fast absolut. Nur einmal hat sie in dieser Zeit einen Wettkampf, die Weltmeisterschaft 2019, nicht gewonnen. Was vor allem daran lag, dass sie damals unter einer Verletzung litt. Trotz ihrer außergewöhnlichen Erfolge ist Thiam auf dem Teppich geblieben – und das trägt zu ihrer großen Popularität überall im Land bei. Thiam wird in allen Belangen positiv wahrgenommen. Neben der Tatsache, dass sie eine bemerkenswerte Leichtathletin ist, um die uns viele Länder beneiden, ist sie eine moderne, ausgeglichene Frau, die keinen Fehler macht. Sie ist das Gesicht eines Belgiens, das gewinnt. Zurecht können wir stolz auf sie sein, findet Le Soir.
Der Vlaams Belang zeigt sein wahres Gesicht
Het Nieuwsblad beschäftigt sich mit der Debatte um das abgesagte Festival "Frontnacht" in Ypern. Der Kammerabgeordnete Dries Van Langenhove, der Mitglied der Fraktion des rechtsradikalen Vlaams Belang ist, hatte mit völkisch-identitären Äußerungen für Aufregung gesorgt.
Dazu kommentiert Het Nieuwsblad: Van Langenhove hat dem Vlaams Belang damit einen Bärendienst erwiesen. Bislang konnte man davon ausgehen, dass Vlaams Belang und N-VA nach den nächsten Wahlen Koalitionsverhandlungen für ein rechts-national geführtes Flandern führen könnten. Das wird jetzt eher unwahrscheinlich. Sowohl Theo Francken als auch Zuhal Demir, zwei bedeutende N-VA-Politiker, zeigten sich über die radikalen Äußerungen von Van Langenhove empört. Der N-VA wird jetzt deutlich, auf wen man sich mit dem Vlaams Belang einlassen würde. Da kann Vlaams Belang-Parteichef Tom Van Grieken noch so sehr beruhigen und die Äußerungen von Van Langenhove nicht als Parteilinie darstellen. Van Grieken wollte der Partei ein gemäßigteres Gesicht geben. Das ist gescheitert, stellt Het Nieuwsblad fest.
De Standaard sieht das ähnlich und schreibt: Van Grieken kann nicht mehr darauf hoffen, als möglicher Koalitionspartner in Betracht zu kommen, wenn er sich nicht von Van Langenhove und seinen Gesinnungsgenossen trennt. Hat er dazu noch die Kraft? Das verbotene Festival in Ypern hat Van Langhove dazu inspiriert, über die abscheuliche Idee eines "wissenschaftlichen Experiments mit allein ethnisch reinen Flamen" nachzudenken. Solche Äußerungen zerstören die Strategie von Van Grieken und sind eine unüberhörbare Warnung an die N-VA, unterstreicht De Standaard.
Antwerpen: Alle müssen am selben Strang ziehen!
Mehrere Leitartikler beschäftigen sich mit der weiter steigenden Drogenkriminalität in Antwerpen und den Anschlägen in aller Öffentlichkeit. Het Laatste Nieuws notiert: Noch haben wir keine Verhältnisse wie in Amsterdam, aber weit sind wir davon nicht mehr entfernt. Die gewaltbereiten Drogenhändler scheinen vor nichts mehr zurückzuschrecken. Überall in der Stadt hängen Überwachungskameras. Trotzdem wird vor dem Bahnhof einfach geschossen. Das Drogengeschäft ist einfach zu lukrativ, um sich einschüchtern zu lassen von einer staatlichen Gewalt, die das Problem bislang nicht in den Griff bekommt, ärgert sich Het Laatste Nieuws.
Gazet Van Antwerpen meint: Immerhin haben Innenministerin Annelies Verlinden und Justizminister Vincent Van Quickenborne jetzt 1.000 zusätzliche Polizisten und knapp 200 zusätzliche Ermittler versprochen. Aber gibt es überhaupt Bewerber auf diese neuen Stellen? Schon daran könnte es scheitern, mit mehr Macht gegen die Drogenkriminalität vorzugehen. Besserung deutet sich nicht wirklich an, bedauert Gazet Van Antwerpen.
La Libre Belgique erinnert: Mit einer Haltung, wie Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever sie an den Tag legt, kann man den Kampf gegen die Drogenseuche nicht gewinnen. Immer nur mit dem Finger auf die Versäumnisse von anderen zeigen, wie De Wever es weiterhin tut, hilft nicht weiter. Alle Ebenen des politisch-juristischen Apparats des Landes müssen an einem Strang ziehen. Nur gemeinsam, mit viel Anstrengung und Ausdauer kann man den Kampf gegen die Drogenmafia gewinnen, weiß La Libre Belgique.
Pukkelpop will auch Jüngere begeistern
Het Belang Van Limburg freut sich, dass nach zwei Jahren Pause das Open-Air-Festival Pukkelpop jetzt wieder stattfindet und schreibt: Nicht alles ist so wie immer. Zum Beispiel arbeitet das Festival diesmal mit dem Video-Kanal TikTok zusammen. Die Absicht ist klar: Auch die junge Generation soll zum Festival gelockt werden. Das ist eine gute Idee. Denn Stillstand heißt Rückschritt. Viel Spaß bei vier hoffentlich unvergesslichen Festivaltagen, wünscht Het Belang Van Limburg.
Kay Wagner