5 Kommentare

  1. Nehmen wir an, Putins Truppen würden tatsächlich in die Ukraine einmarschieren (gegenwärtig deuten alle Anzeichen darauf hin).
    Ist es in einem solchen Fall ethisch vertretbar, dass die EU-Länder weiterhin Erdgas und -öl sowie Steinkohle aus Russland importieren oder wäre es geboten, auf jene Einfuhren zu verzichten, um das Regime nicht weiter zu unterstützen?
    Derzeit bezieht die EU fast 40 Prozent aller Erdgasimporte aus Russland. Eine solche Menge lässt sich nicht binnen weniger Wochen durch Flüssiggaslieferungen aus anderen Ländern ersetzen, zumal Russland in den vergangenen Monaten viel zu wenig Gas geliefert hat und auf diese Weise wesentlich dazu beigetragen hat, dass viele Gasspeicher in der EU unzureichend gefüllt sind.
    Sind wir bereit, für den Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenrechte ein gewisses Opfer zu erbringen, oder ist uns eine warme Heizung und der Verzicht auf wirtschaftliche Einbußen wichtiger?

  2. Werter Herr Jusczyk.

    Sie scheinen recht naiv zu sein, bzw Sie glauben blind den Medien.

    Bei diesem Konflikt geht es nur vordergründig um Demokratie, Rechtsstaat, etc. In Wirklichkeit geht es um Macht und Einfluss.Typische Großmachtspolitik wie seit Jahrhunderten.Die Russen tun's in der Ukraine, die Franzosen in Afrika, die Amerikaner in Lateinamerika.Also kein Grund zur Panik.Hier passiert nichts außergewöhnliches.

    Warum sollten die Menschen Opfer bringen ? Für wen und für was ? Damit sich die Rüstungsindustrie die Taschen füllen kann.Die Glaubwürdigkeit der westlichen Regierungen hat ziemlich gelitten in den letzten Jahren, dass ein Aufruf zu Opfern "im Namen der Demokratie" nicht sonderlich ernst genommen würde.Die Menschen haben einfach andere Sorgen als die Ukraine.Ua ist die warme Wohnung wichtiger, was ja auch gut zu verstehen ist.

  3. Herr Scholzen-Eimerscheid, Ihre Ausführungen vermitteln den Eindruck, als seien westliche Länder keinen Deut besser als Russland.
    Selbstverständlich: Wenn Sie lange genug in der Geschichte zurückgehen, finden sie auch dort dunkle Flecken.
    Das alles darf uns aber nicht davon ablenken, dass kein Land ein Recht hat, ein anderes zu überfallen.
    Von welcher Seite im derzeitigen Konflikt die Aggression ausgeht, ist doch offensichtlich.
    Die seitens der russischen Regierung vorgebrachte Behauptung, die NATO würde Russland bedrohen, ist schlichtweg Unsinn: Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis und bedroht niemanden.
    Eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO ist in absehbarer Zeit ebenso wenig denkbar.
    Die Länder Ost- und Mitteleuropas sind nur deshalb der NATO beigetreten, weil sie erleben mussten, was es bedeutet, unter sowjetischem bzw. russischem Einfluss zu stehen.
    Einen Rückzug der NATO aus jenen Ländern zu fordern, ohne ihnen selbst die geringsten Sicherheitsgarantien zu geben, und bei Nichtnachkommen mit »militärisch-technischen Maßnahmen«, sprich: mit Krieg, zu drohen, ist eine Unverschämtheit.

  4. Der Schutz der Nato ist einer Maffia gleichzusetzen, die Geld dafür verlangt, dass man sie schützt. Reine Verteidigung? Die Nato ('North Atlantic' what's in a name) hat 2 Jahre nach Gründung Griechenland und die Türkei aufgenommen, erinnern Sie sich noch, an welche Staatsgemeinschaft die Türkei grenzte? Aber einen auf dicke Hose machen, wenn man sie in Cuba 'bedroht'. Uns wurde seinerzeit NIE davon berichtet, dass die USA Ihre Truppen in der Türkei unmittelbar an der Kaukasusgrenze und durch Griechenland und die Türkei Zutritt zum Schwarzen Meer hattte. Die USA/Biden, als Sklaven der dortigen Waffenindustrie, müssen sich unbedingt wieder eine Bedrohung erschleichen. Denken Sie an die Lügen bei sämtlichen Mittelost-Kriegen, dem Vietnam-Krieg etc. Fällt niemandem auf, dass nicht Russland sondern die USA ununterbrochen seit dem 2. Weltkrieg die Welt in Kriege stürzte? Verteidigung? Krieg ist das ertragsreichste Geschäft, das es gibt, darum gehts. Und schön weit weg von zuhause.

  5. Werter Herr Jusczyk.

    Außenpolitisch sind die Westmächte keinen Deut besser.Ich wüsste nicht wo.Sie denn ? Auch die Westmächte haben Länder überfallen ohne UN-Mandat, wie 1999 Rest-Jugoslawien oder den Irak 2003.Was ist daran besser als das russische Gebaren ?

    Dieser Konflikt ist kein amerikanerischer Western, wo man genau sieht, wer gut und böse ist.Hier hat jeder Dreck am Stecken.

    Stimmt, die Nato ist ein Verteidigungsbündnis.Russland fühlt sich trotzdem bedroht.Wurde ja oft genug aus dem Westen angegriffen (Napoleon, Hitler etc).Dann sollte man was tun, um die Russen dieses Bedrohungsgefühl zu nehmen.
    Zum Beispiel mit Sicherheitsgarantien.

    Die Ukraine sollte zu einem neutralen Staat erklär twerden, ähnlich der belgischen Neutralität von vor 1914.Deren Neutralität sollte garantiert werden von USA, Russland und den EU-Staaten.Und wenn einer die Neutralität nicht respektiert, hat man einen guten Grund, um militärisch einzugreifen.Und ökonomisch sollte die Ukraine gleichzeitig von Ost und West profitieren.Die Kuh von zwei Seiten melken.