Die Wahl des ESC-Kandidaten sei als Pilotprojekt perfekt, weil der Gesangwettbewerb die Menschen über alle Sprachengrenzen hinaus begeistere, schreiben RTBF-Direktor Jean-Paul Philippot und BRF-Direktor Alain Kniebs in einer Pressemitteilung. Dabei bleibt es dem BRF überlassen, ob er den ESC-Kandidaten von einer Jury bestimmen lässt oder ob bei einer öffentlichen Veranstaltung das Publikum die Wahl trifft.
Dass der frankophone Schwestersender dem BRF die Bühne überlässt, ist für Direktor Alain Kniebs ein weiterer Beweis dafür, wie eng die Partnerschaft inzwischen ist. "Wir werden ein Casting organisieren und zwar in Zusammenarbeit mit dem Kulturförderer Eastbelgica. Ostbelgien hat so viele Musiktalente, so viele junge Künstler, die nicht nur regional erfolgreich sind, sondern auch international mithalten können. Ich denke da zum Beispiel an Yves Paquet, Jana Laschet, Scars on Louise, Alexander Ohles, Mary Schumacher - und es gibt noch viele andere. Es wäre doch toll, einen Abend mit allen zusammen zu verbringen und am Ende zu bestimmen, wer von ihnen Belgien vertreten wird! Der BRF wird alles daran setzen, dass die Premiere gelingt."
In einem ersten Schritt werden die möglichen Kandidaten von Eastbelgica kontaktiert. Der Vorentscheid mit Publikumsvoting soll im Dezember in der Pop-Up-Event-Location in Eupen stattfinden. "Wir werden jetzt damit anfangen, die Künstler zu kontaktieren, von denen wir denken, dass sie sich für eine Teilnahme interessieren könnten", erklärt Eastbelgica-Geschäftsführer Simen Van Meensel. "Die müssen sich ja auch mit einem eigenen Lied auf das Casting im Dezember vorbereiten. Das ist weniger Zeit als man vielleicht meinen könnte. Aber das ist sicher machbar. Wir von Eastbelgica stehen den Künstlern auch gerne mit Rat und Tat zur Seite, wir haben ja auch schon ein paar Jahre Erfahrung mit Bühnenproduktionen."
Der belgische Beitrag zum Eurovision Song Contest wird seit 1956 im Wechsel zwischen Flandern und der Wallonie bestimmt. Nächstes Jahr wird also erstmals die Deutschsprachige Gemeinschaft die Bühne betreten. Das dürfte auch die Standortmarke Ostbelgien weiter stärken.
Judith Peters
mon oeil ...
Wenn Belgien 11,59 Mio Einwohner hat und die DG 80.000 Einwohner, dann sind wir nur alle 144 Jahre dran … 🙂