Die Maßnahmen gegen das Coronavirus haben das Kulturleben in unserem Land und in ganz Europa lahmgelegt. Keine Konzerte, keine Theater- oder Opernaufführungen, kein Kino.
Auch der diesjährige Königin-Elisabeth-Wettbewerb, der vom 4. bis zum 30. Mai in Brüssel für Klavier ausgeschrieben war, muss nun verschoben werden. Für die Verantwortlichen keine leichte Entscheidung, wie Nicolas Dernoncourt, Generalsekretär des Concours, erklärt: "Gestern ist die Entscheidung gefallen, den Concours Reine Elisabeth nicht im Monat Mai durchzuführen. Es ist einfach unmöglich, an den Daten festzuhalten, weder für die Kandidaten, die Jurymitglieder und alle weiteren Beteiligten wie die Orchester. Derzeit wird unter Hochdruck nach einer Alternative gesucht, aber derzeit kann noch kein Datum genannt werden, an dem der Concours in diesem Jahr nachgeholt werden kann."
Denn ein Königin-Elisabeth-Wettbewerb verlangt eine langjährige logistische Vorbereitung: "Die Jurymitglieder und Orchester werden drei Jahre vor dem jeweiligen Wettbewerb kontaktiert und verpflichtet, auch die Saalreservierungen in den Kulturzentren Flagey und B"zar haben einen Dreijahresvorlauf. Jetzt alles in der Kürze der Zeit neu auf die Beine zu stellen, ist sehr kompliziert.“
Die Entscheidung für eine Verschiebung des Concours musste jetzt fallen, schon aus Respekt vor den 72 Kandidaten: "Ursprünglich wollten wir bis Anfang April warten, aber die Kandidaten sind derzeit ohne Unterricht, ohne Professoren, und damit ist eine vernünftige Vorbereitung auf einen Wettbewerb gar nicht möglich. Für die Kandidaten ist dies eine Katastrophe, deshalb musste die Entscheidung auch jetzt getroffen werden."
Den Wettbewerb für Klavier um ein Jahr zu verschieben ist auch keine Lösung, denn für 2021 ist der Concours Reine Elisabeth für Cello vorgesehen: "Auch die Wettbewerbe 2022 und 2023 sind in der jeweiligen Planung schon sehr weit fortgeschritten. Es muss jetzt eine kurzfristige und auch eine längerfristige Lösung gefunden werden."
Dies gilt auch für die zahlreichen Konzerte, die stets in der Nachfolge des jeweiligen Königin-Elisabeth-Wettbewerbs geplant sind. So auch für das am 13. Juni im Triangel St. Vith vorgesehene Preisträgerkonzert. Nach einer alle zufriedenstellenden Lösung wird gesucht.
Hans Reul