Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, die beim Tomorrowland-Festival herrscht. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und durchdesignt, die Festivalbesucher kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
200.000 Besucher pro Festivalwochende kommen ins Naherholungsgebiet de Schorre in Boom bei Antwerpen, um beim Tomorrowlandfestival dabei zu sein. Wer dabei sein will, muss schnell sein, denn die Tickets sind immer rasant schnell ausverkauft.
Einen solchen Erfolg hatten die Veranstalter ursprünglich gar nicht geplant. Die beiden medienscheuen Brüder Manu und Michiel Beers haben erst nach und nach gemerkt, dass ihr Konzept funktioniert. Pressesprecherin Debby Wilmsen erklärt, dass erst viele Besucher aus Israel nach Antwerpen kamen. Aftermovies, die viral im Internet geteilt wurden, haben später zum Erfolg des Festivals beigetragen.
Es ist die fast perfekte Illusion, die beim Tomorrowland dargeboten wird. Der Vergleich mit einem Freizeitpark liegt nah. Und Debby Wilmsen sagt auch, dass der Vergleich gar nicht so falsch ist: dass es ein Fluchtmoment aus dem Alltag ist.
Beim Tomorrowland wird neben der Musik auch das ganze Design der Bühnen und des Drumherums groß geschrieben. Der Druck, jedes Jahr ein "neues Tomorrowland" zu schaffen, ist natürlich groß.
Ein ganzes Kreativteam von 80 Personen ist ein Jahr damit beschäftigt, sich das Design - von der Eintrittskarte bis hin zur großen Hauptbühne - auszudenken. Auch die technischen Möglichkeiten werden immer weiter ausgeschöpft.
Das Tomorrowland-Festival findet jedes Jahr in Boom statt. Englisch ausgesprochen hat es bei einem amerikanischen Journalisten schon mal so weit geführt, dass er angenommen hat, dass der Ort Boom nach dem Festival benannt worden ist.
Tomorrowland genießt mittlerweile einen weltweit guten Ruf. Es steht für Belgien wie Fritten, Bier und Schokolade. Und der Erfolg soll noch längerfristig anhalten. Bis 2033 sind die Veranstalter vertraglich an das Gelände in Boom gebunden.
Viel mehr wachsen kann das Festival als solches nicht. Versuche, das Festival nach Brasilien und in die USA zu exportieren, sind auf Grund von Schwierigkeiten der Partner vor Ort gescheitert. Eine Winterausgabe in Frankreich hat wohl funktioniert. Wie die Reise weitergehen wird, wird die Zeit zeigen.
Das Tomorrowland-Festival denkt aber nicht nur an die Gäste aus der Ferne, auch die Nachbarschaftspflege wird groß geschrieben. Eigens für die ganzen Anwohner gibt es ein Fest und wenn man sich in Boom so umschaut, sieht man ganz viele Flaggen mit dem Tomorrowland-Symbol.
Christophe Ramjoie