Robert Paquet lebt in Faymonville - also gar nicht mal so weit weg von der angeblich "schönsten Rennstrecke der Welt". Er ist aber gar nicht "von hier", sondern stammt aus Maredsous. Dort wurde ihm auch das Interesse am Motorsport quasi in die Wiege gelegt: Sein Vater besaß eine Autowerkstatt - entsprechend breit war seinerzeit das hauseigene Angebot - und war auch als Rennkommissar unterwegs.
Den Sohnemann zog es aber mehr in die künstlerische Richtung. Paquet, der 1971 geboren ist, studierte an der Kunsthochschule Saint Luc in Lüttich und lernte sein Handwerk bei dem französischen Comiczeichner Jean Graton. Zusammen mit Christian Papazoglakis, mit dem Paquet auch in der Folge weiterarbeitete, lernte er auch, wie man die hohe Geschwindigkeit beim Motorsport im Bild festhält - was gar nicht so einfach ist.
Mittlerweile ist das Robert Paquet unzählige Male gelungen, wie die im Verlag Glénat erschienene Reihe "Plein gaz" ("Vollgas") beweist. Angefangen hatte es mit drei Bänden über Colin Chapman, den Gründer der Rennsportmarke Lotus.
Rennsportlegenden möglichst originalgetreu in Comicform erzählt, das macht die Reihe aus - inzwischen liegt der Fokus auf der Geschichte des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Legendär zum Beispiel die Szene aus dem Jahr 1969, als Jacky Ickx sich beim sprichwörtlichen Le-Mans-Start weigerte, wie damals üblich, zu seinem Fahrzeug zu laufen - aus Protest: denn ein Jahr zuvor war sein Freund Willy Mairesse verunglückt. Stattdessen schritt Ickx seelenruhig zu seinem Ford GT40, um am Ende doch das Rennen zu gewinnen...
Diese und andere Geschichten kann man sich am Samstag in Stavelot signieren lassen - von den beiden Zeichnern Robert Paquet und Christian Papazoglakis. Robert Paquet hat auch das Plakat zur aktuellen Sonderausstellung in der Abtei gestaltet. Robert Paquet wird auch dabei sein, Ende August, beim 50. Formel-Eins-Grand-Prix von Francorchamps - aus reinem Vergnügen, wie er unterstreicht.
Stephan Pesch - Illustrationsbild: Michel Krakowski/BELGA