Im Museumsgebäude des Ikob ist der Platz nicht wirklich üppig. Deswegen wurde ein Teil der Werke ausgelagert. Dieses Außenlager lag allerdings in der Flutzone. Daher hatte die Flut im letzten Juli auch Auswirkungen auf das Ikob, wie seine Kuratorin und stellvertretende Direktorin Brenda Guesnet erklärt. "Dort war es eine extreme Situation. Wir haben fast 200 Werke verloren, die auch nicht mehr zu retten waren." Besonders der Schlamm schadet den Werken.
Nur gut 15 Werke konnten gerettet werden und wurden oder werden restauriert. "Dieser Prozess ist teilweise schon abgeschlossen. Einige Werke sind zurück in der Sammlung. Einige andere werden noch langsam restauriert."
Jetzt sollen die Werke, die dem Ikob noch zur Verfügung stehen, bestmöglich gelagert werden. Denn der Erhalt dieser Sammlung ist eine der wichtigsten Aufgaben. Die Lagerung soll jetzt komplett im Museumsgebäude stattfinden. "Da wollten wir in unserem Depot im Ikob wieder besser aufgestellt sein, um uns um die Sammlung zu kümmern. Aber auch um den Platz zu optimieren für Neuankäufe."
Zusammenarbeit mit Experten
Dafür braucht es einiges an Planung. Seit September arbeiten die Verantwortlichen des Ikob mit Experten zusammen - all das für ein bestmögliches Ergebnis. "Das geht auch alles nach einem festgelegten Protokoll, das 'Re-Org' heißt. Das ist eine Methode für Museumsdepots aller Art. Die wurde von der Internationalen Museumsvereinigung Iccrom entwickelt und wird schon in über 100 Museen weltweit ausgeführt."
Vor allem Freiwillige helfen dabei. Das Museum wurde für die Arbeiten drei Wochen geschlossen. So konnten alle Werke aus dem Lager gebracht werden. Das wurde dann gereinigt und umgebaut. Im nächsten Schritt wird das Depot wieder eingeräumt - das alles im neuen System: Jedes Werk hat seinen angestammten Platz. Das ermöglicht eine effektive Lagerung und eine optimale Übersicht über die Sammlung.
Am 24. Juni ist das Ikob wieder geöffnet. Dann findet dort die Vernissage des Feministischen Kunstpreises 2022 statt.
Christoph Heeren