3 Kommentare

  1. Dies hätte die Rezensentin ebenfalls zitieren können: "Drüben strömt
    der Fluss seiner vaginalen Mündung zu, heim in die graue
    Nordsee." (S. 19) Oder: "Allein ihre Nachtgespräche vermisst er, wenn sie nach ei-
    nem langen Atemholen plötzlich hellwach wurde und aus ihrer
    Jugend im Nonnen-Internat Ste Sophie im Ardennen-Städtchen
    Virton erzählte, wo die strenge Nachtschwester Julienne zu ihr
    gekrochen war und sie in den magischen Regionen zu strei-
    cheln begann. (...) Tief in sich, so war er überzeugt, können bei Frauen
    „in der Zeit danach“ so etwas wie „mystische Strömungen oder
    suizidäre Neigungen ausbrechen." (S. 8)
    Ich stimme Frau Peters in ihrer Beurteilung des Buches vollständig zu.
    LG

  2. Die Novelle besteht aus pikanten Tagebuch-Aufzeichnungen. Freddy Derwahl entdeckte beim Schreiben, dass Simenon ein, wenn auch steinreicher, sehr armer Mann gewesen ist. Zwischen seinen Welterfolgen und seinen Scheidungen lag eine ungestillte Einsamkeit. Der Selbstmord seiner schönen jungen Tochter Marijo ist ein bedrückendes Zeichen. Da stand der Frauenheld am Grab seines Kindes.
    In jedem Fall schafft diese Novelle Lust auf mehr, denn der Leser liebt intime Einblicke. In diesem Tagebuch spürt Freddy Derwahl dem Phänomen Simenon nach und versucht es, zu ergründen. Ein literarisches Kleinod, das mich begeistert hat.

  3. Eine hochinteressante Novelle aus der Feder des Eupener Autors Freddy Derwahl. Er beweist erneut, dass er sehr gut schreiben kann. Gratulation.