US-Präsident Donald Trump hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erneut gegen die Europäischen Union ausgeteilt und seinen Wunsch für eine Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin geäußert.
"Vom Standpunkt Amerikas aus betrachtet, behandelt uns die EU sehr, sehr unfair und sehr schlecht", sagte der Republikaner, der per Video zugeschaltet war. Er warf der EU vor, keine landwirtschaftlichen Produkte und Autos aus den USA zu kaufen. Gleichzeitig würden Millionen von Autos aus Europa in die USA geschickt.
Im Jahr 2023 stieg die Zahl der US-Fahrzeugimporte in die EU nach Angaben des europäischen Autoverbands Acea um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Tatsächlich exportiert die EU aber mehr als doppelt so viele Autos in die USA wie sie importiert.
Trump hat der EU zuletzt immer wieder mit Zöllen gedroht und dies mit dem Handelsdefizit begründet. Einen heftigen Handelsstreit hatte es zwischen den USA und der EU schon in der ersten Amtszeit von Trump gegeben. Damals hatte Trump 2018 Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt und die EU reagierte mit Sonderzöllen auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans.
Trump würde Putin gerne treffen
Donald Trump stellte einmal mehr ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht. Bei der Videoschalte sagte Trump, er würde sich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.
Schon wenige Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag hatte er angekündigt, er wolle möglichst schnell mit Putin reden oder ihn treffen. Auf die Frage, ob es in einem Jahr, beim nächsten Weltwirtschaftsforum in Davos, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine geben werde, antwortete Trump ausweichend. "Das müssen Sie Russland fragen", entgegnete er. Die Ukraine jedenfalls sei bereit, ein Abkommen zu schließen.
Trump hatte im Wahlkampf ohne Unterlass versprochen, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden, unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist ist jedoch längst verstrichen.
dpa/est