Wegen des mutmaßlichen Betrugs mit EU-Geldern haben die italienische Finanzpolizei und die Behörden in Österreich, Rumänien und der Slowakei 22 Menschen festgenommen. Außerdem wurden rund 600 Millionen Euro beschlagnahmt.
Die Verdächtigen sollen mit einem Netzwerk von fiktiven Unternehmen Gelder aus dem EU-Aufbauprogramm "Next Generation EU" beantragt und dann wiederum unterschlagen haben. Konkret ging es der mutmaßlichen kriminellen Vereinigung um Mittel aus dem italienischen Nationalen Konjunkturprogramm (auf Italienisch "Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza", PNRR). Das hat die Polizei mitgeteilt.
Mit fiktiven Unternehmen und unter Beteiligung von Strohleuten hätten die Verdächtigen hohe Summen an Geld für verschiedene Projektinitiativen beantragt. Den Verdächtigen wird auch Geldwäsche von riesigen illegalen Gewinnen vorgeworfen. Ein Großteil der Verdächtigen ist vorbestraft.
Das Aufbauprogramm "Next Generation EU" hat einen Umfang von mehr als 800 Milliarden Euro. Es soll den EU-Staaten helfen, nach der Corona-Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Als besonders hart getroffenes Land soll Italien mit fast 200 Milliarden Euro die größte Summe aus dem Topf bekommen.
Um die Hilfen zu erhalten, müssen Mitgliedsstaaten einen Plan mit konkreten Investitions- und Reformvorhaben vorlegen.
dpa/est