CBAM steht für Carbon Border Adjustment Mechanism (zu Deutsch: CO2-Grenzausgleichsmechanismus). In der EU gibt es schon Zertifikate, die Unternehmen in vielen Branchen kaufen müssen, wenn sie klimaschädliches CO2 ausstoßen. Jetzt könnten Unternehmen geneigt sein, diese Zertifikate zu umgehen, indem sie einfach das Produkt außerhalb der EU produzieren, wo es diese Zertifikate nicht gibt. Um das zu verhindern, kommt dieser CO2-Zoll. Bezahlt werden muss der noch nicht, erst ab 2026.
Die Firmen müssen aber jetzt schon angeben, wie viel CO2 bei der Herstellung von bestimmten Produkten im EU-Ausland entstanden ist. Derzeit sind das Produkte, bei denen besonders viel CO2 entsteht: Eisen, Stahl, Aluminium, Strom, Wasserstoff, Zement und Dünger. Später sollen aber alle Industriegüter erfasst werden. Aber im Klartext: Jetzt schon muss der Importeur für jede Schraube, die aus beispielsweise China in die EU kommt, angeben, wie viel CO2 bei der Produktion entstanden ist.
Er muss also diese Angaben beim ausländischen Hersteller erfragen. Das bedeutet einen immensen Verwaltungsaufwand. Ein Sprecher des deutschen Chemieriesen Evonik spricht in der Zeitung Welt von einem "Bürokratie-Godzilla". Die EU-Firmen sollen ihren Lieferanten eine gigantische Excel-Tabelle schicken, die sie dann ausfüllen müssen. Das sind dutzenden Spalten mit hunderten Zeilen, die nach einem 266 Seiten starken Leitfaden der EU gefüllt werden müssen.
Das Problem: Die Lieferanten haben bisher noch gar keine Ahnung, was da von ihnen verlangt wird. Viele werden auch gar nicht genau wissen, wie viel CO2 bei der Produktion eines Produktes entstanden ist. Wenn die Angaben in dem Dokument falsch sind, dann haftet der Importeur dafür. Die Industrie in Europa ist also alles andere als begeistert, zumal auch der Zeitplan sehr kurz war. Erst Mitte August stand fest, was da genau auszufüllen ist.
Den zusätzlichen Verwaltungsaufwand wird letztlich der Endkunde bezahlen - wir Europäer, die ein Produkt kaufen. Viele Firmen werden diese Zusatzkosten auf den Produktpreis umlegen müssen. Zu den Verwaltungskosten kommt in wenigen Monaten auch der Zoll auf die CO2-Emissionen.
Es droht aber noch weiteres Ungemach. Denn Europa agiert hier im Alleingang. Eine Regelung wie diesen CO2-Zoll gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Daher sorgt sich die Industrie, dass ausländische Unternehmen in Asien, Afrika oder Südamerika den Aufwand scheuen und gar nicht mehr nach Europa verkaufen. Dann könnte es bei einigen Produkten und Rohstoffen zu einem Engpass kommen, der die Preise weiter antreibt.
welt/okr
Den zusätzlichen Verwaltungsaufwand wird letztlich der Endkunde bezahlen - wir Europäer, die ein Produkt kaufen. Viele Firmen werden diese Zusatzkosten auf den Produktpreis umlegen müssen. Zu den Verwaltungskosten kommt in wenigen Monaten auch der Zoll auf die CO2-Emissionen
Dieser Satz erklärt die Genialität und Weitsicht bzw. die Empathie der EU !
Gut gemacht !
wir brauchen keinen weiteren "...exit" mehr für andere Staaten, wir müssen die EU abschaffen.
Wer befreit uns von diesen Club von Irrsinnigen?