In London hat am Mittwoch eine zweitägige Konferenz zum Wiederaufbau in der Ukraine begonnen. Daran nehmen Regierungsvertreter, Investoren und Unternehmer aus 61 Ländern teilt.
Die Weltbank schätzt, dass der Wiederaufbau in den kommenden zehn Jahren mehr als 360 Milliarden Euro kosten wird. Je länger der Krieg dauern wird, desto größer werde der Bedarf sein. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte, die Europäische Union wolle eingefrorene russische Vermögenswerte für die Ukraine verwenden. Die Kommission werde noch vor der Sommerpause einen Plan dafür vorlegen.
Am Rande der Konferenz sagte von der Leyen, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass die Ukraine eines Tages der EU beitreten werde. Kiew habe seine Reformagenda mit beeindruckender Entschlossenheit und Geschwindigkeit beschleunigt, so die Kommissionschefin.
Ukraine als Wasserstoff-Lieferant
Nach den Worten von Präsident Selenskyj soll die Ukraine Russland nach einem Ende des russischen Angriffskriegs als Energielieferant für Europa ersetzen. Die Ukraine könne und werde einer der Schlüssellieferanten für umweltfreundliche Elektroenergie und grünen Wasserstoff werden, sagte Selensky in einem Video-Auftritt bei der Wiederaufbaukonferenz für sein Land in London.
Die russische Aggression habe bewiesen, dass die grüne Transformation eine der wichtigsten Voraussetzungen für Sicherheit sei.
Selenskyj dämpft Erwartungen an Gegenoffensive
In einem am Mittwoch veröffentlichten BBC-Interview hat Selenskyj jedoch Schwierigkeiten bei der Offensive gegen die russischen Invasionstruppen eingeräumt. Die Fortschritte seien langsamer als gewünscht. Der militärische Vorstoß sei nicht einfach, da 200.000 Quadratkilometer ukrainisches Territorium von den russischen Streitkräften vermint worden seien.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im Rahmen ihrer Gegenoffensive bisher acht Dörfer in der südlichen Region Saporischschja und im Osten Donezk zurückerobert.
UN-Organisation fordert Marshall-Plan zur Minenräumung in Ukraine
Nach Einschätzung von Experten sind Industrie und Landwirtschaft in der Ukraine durch Unmengen von Minen auf Jahre hinaus schwer beeinträchtigt. Der Leiter des UN-Programms für Landminenräumung verglich die Situation mit der Lage in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach seinen Worten sind jährlich bis zu 275 Millionen Euro erforderlich, um das Land zu entminen.
Beide Kriegsparteien setzten Anti-Panzerminen ein, Russland außerdem auch Anti-Personenminen, die explodieren, wenn sie berührt werden - etwa von Kindern, die sie aufheben wollen oder von Bauern, die ihr Feld bestellen. Russland hat ein internationales Abkommen zu deren Ächtung nicht unterzeichnet.
dpa/mh
Und warum will oder soll die EU den Wiederaufbau der Ukraine bezahlen bzw mit Milliarde (T)Euros unterstützen ? Ist es die EU und vllt weitere Länder die die Ukraine da in Schutt und Asche legt und alles zerstört ? Sorry da fehlt mir jegliches Verständnis für- warum wird der Angreifer also hier Russland nicht dafür zur Kasse gebeten ?