Hintergrund der Reise sind die Beschlüsse des EU-Gipfels vom letzten Donnerstag. Die Staats- und Regierungschefs hatten sich darauf verständigt, die Beziehungen zur Türkei schrittweise wieder auszubauen. Unter anderem soll mit den Vorbereitungen für eine Ausweitung der Zollunion begonnen werden.
Damit will die Europäische Union der Türkei einen Anreiz geben, um konstruktiv nach einer Lösung von Konflikten mit Griechenland und Zypern zu suchen. Dabei geht es um türkische Erdgaserkundungen in der Nähe von griechischen Inseln und vor Zypern.
An einem Ausbau der Zollunion haben beide Seiten großes wirtschaftliches Interesse. Verhandlungen sollten eigentlich bereits Ende 2016 beginnen, bislang haben die EU-Staaten der EU-Kommission aber kein Verhandlungsmandat erteilt. Als Grund wurden bislang vor allem die anhaltenden Rückschritte bei Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und Meinungsfreiheit in der Türkei genannt.
dpa/est