Eigentlich hätte der Impfstoff von Astrazeneca DAS "Arbeitspferd" werden sollen in der ersten Phase der europäischen Impfstrategie. "Hätte", denn der Konzern wird gerade mal ein Viertel der versprochenen Impfdosen liefern. Und das stellt für die EU ein "wirkliches Problem" dar, zitiert die Nachrichtenagentur AFP die Leiterin der zuständigen Generaldirektion Gesundheit, Sandra Gallina. Deswegen werde sich die EU-Kommission jetzt anderen Impfstoffherstellern zuwenden.
In erster Linie wird das das Konsortium Biontech-Pfizer sein. Das deutsche Labor Biontech hat 75 Millionen zusätzliche Dosen für das zweite Quartal versprochen. Das ist das Doppelte der bisher vereinbarten Liefermenge. Offenbar hat Pfizer eine Lösung für seinen zeitweiligen Produktionsengpass gefunden.
Daneben setzt man jetzt auf den amerikanischen Konzern Johnson&Johnson. Der Impfstoff, der in der belgischen Unternehmenstochter Janssen Pharmaceutica entwickelt wurde, steht kurz vor der Marktreife. Es wird erwartet, dass das Präparat in den nächsten Wochen zugelassen wird.
Außerdem kündigte die EU-Gesundheitskommissarin an, dass nicht alle Fördermittel an das Unternehmen Astrazeneca fließen werden. In Aussicht gestellt hatte die Kommission 336 Millionen Euro. "Wir bekommen keinen Impfstoff, also bekommt der Konzern auch nicht das versprochene Geld", sagte Sandra Gallina.
Roger Pint
Richtig so!