Der Impfstoff von AstraZeneca ist nun also offiziell zugelassen. Doch hielt sich die Feierlaune doch arg in Grenzen. Zunächst wegen der Frage der tatsächlichen Wirksamkeit des Präparates.
Die zuständige Impfkommission in Deutschland bleibt bei ihrer Empfehlung, das Mittel nur Menschen unter 65 Jahren zu verabreichen. Sie stellt sich damit gegen die EU-Arzneimittelbehörde EMA, die ja keine Altersbegrenzung festgelegt hat. Dies trotz des Umstandes, dass es in der letzten Phase der klinischen Tests nur vergleichsweise wenige Probanden über 55 Jahre gegeben hat. Die EMA begründete ihre Entscheidung aber mit guten Testergebnissen bei den übrigen Altersgruppen sowie Erfahrungswerten mit anderen Impfstoffen.
Der flämische Gesundheitsminister Wouter Beke will dennoch wissen, ob denn jetzt die Impfstrategie nicht doch besser angepasst werden sollte. Beke hat die Impf-Taskforce und den hohen Gesundheitsrat mit einer entsprechenden Untersuchung beauftragt.
Der Streit über die Lieferungen ist aber ebenfalls noch nicht beigelegt. AstraZeneca hatte ja einseitig angekündigt, in einer ersten Phase nur 40 Prozent der vereinbarten Mengen in die EU zu liefern. Die EU-Kommission drohte dem Konzern mit Konsequenzen. AstraZeneca-Chef Pascal Soriot erklärte, man arbeite rund um die Uhr, um die Kapazität zu erhöhen.
Roger Pint