Die EU ist auf Konfrontationskurs mit Astrazeneca. Der Pharmakonzern hatte letzte Woche plötzlich ankündigt, die Liefermengen aufgrund von Produktionsproblemen zu reduzieren. Die EU sagt, Astrazeneca komme seinen Zusagen nicht nach.
Astrazeneca entgegnet: "Wir haben keine konkreten Zusagen gemacht." Astrazeneca habe nur versprochen, sein Bestes zu tun, um ausreichend Impfstoff zu produzieren und zu liefern. Dieser Hinweis ("best reasonable efforts") kommt in dem Vertrag fast ein Dutzend Mal vor.
Die Frage ist, ob die EU Astrazeneca damit zwingen kann, den Impfstoff zu liefern. Die EU fordert auch, dass Astrazeneca Impfstoff aus britischen Fabriken in die EU liefern muss. Der Vertrag schließt das auch nicht aus. Astrazeneca hingegen pocht darauf, dass zuerst Großbritannien beliefern werden müsse, da dieser Vertrag vorher unterzeichnet wurde.
Wer in dem Streit Recht hat, ist für Außenstehende unklar. Wichtige Passagen wurden nämlich unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt - darunter alles, was Kosten und Preise angeht, aber auch die vorgesehenen Liefermengen.
Offener Krieg um Impfstoff: EU geht auf Konfrontationskurs mit Pharmakonzernen
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