In mehreren französischen Medien sagte Michel, man erwarte, dass die von den Pharmaunternehmen bestätigten Verträge eingehalten werden. Um die Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, könne die EU auch "juristische Mittel" nutzen.
Nach den Lieferproblemen bei Pfizer-Biontech hatte vergangene Woche auch der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca angekündigt, zunächst weniger Dosen an die EU abzugeben als geplant. Die Zulassung dieses Impfstoffs wird in Kürze erwartet.
Nach Angaben aus der EU-Kommission soll es am Montag ein weiteres Treffen des Lenkungsausschusses zur EU-Impfstrategie zu den Verzögerungen geben.
Man verstehe, dass es Probleme geben könne, erklärte Michel weiter. Es brauche aber Klarheit über die Gründe.
So habe Pfizer anfangs Verzögerungen von Impfstofflieferungen von mehreren Wochen angekündigt. Nachdem man mit der Faust auf den Tisch gehauen habe, sei es dann aber nur noch um eine Woche gegangen.
Von den Lieferverzögerungen sind alle 27 EU-Mitgliedsstaaten betroffen. Die EU-Kommission geht eigentlich davon aus, dass die Mitgliedstaaten mit den von ihr eingekauften Impfstoffen bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen können. Michel räumte am Sonntag ein, dass dies nur schwer zu realisieren sei.
dpa/rtbf/sh