Wie die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf einer Pressekonferenz mitteilte, hätten die Gesundheitsminister der 27 Mitgliedsländer in einer Videokonferenz mit überwältigender Mehrheit einen entsprechenden Vorschlag der Kommission unterstützt. Er sieht vor, 2,4 Milliarden Euro aus einem Notfallfonds zu nutzen, um vorab Coronavirus-Impfstoffe zu erwerben. Es soll hierbei um bis zu sechs verschiedene Präparate gehen.
Da es sich aber im Moment nur um vielversprechende, das heißt noch nicht tatsächlich als wirksam und geeignet bestätigte Impfstoffe handeln würde, würde die EU damit auch das Risiko tragen, falls sich während der Entwicklung beziehungsweise den klinischen Tests der Mittel herausstellen sollte, dass sie doch nicht geeignet seien. Dieses Risiko ist die Union aber bereit einzugehen, um im Rennen um einen Impfstoff nicht hinter den Vereinigten Staaten und China zurückzubleiben.
Laut Angaben aus EU-Kreisen sollen bei diesen Verhandlungen auch keine Präparate berücksichtigt werden, die exklusiv in den USA produziert würden, aus Angst, dass Lieferungen verzögert werden könnten. Des Weiteren ist unklar, ob einzelne Mitgliedsstaaten wie Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande, die bereits eigene Verhandlungen führten, diese jetzt aufgeben werden.
Boris Schmidt