Die Spanier dürfen ab diesem Wochenende erstmals seit sieben Wochen wieder im Freien spazieren gehen und Sport treiben - wenn auch unter Auflagen. In Portugal öffnen viele Läden. In Frankreich dürfen Erwachsene nach einem Gerichtsurteil zum Sporttreiben aufs Fahrrad steigen, was bisher nur Kindern vorbehalten war. Polen lockert die Auflagen für Berufspendler. Sie müssen bei einer Rückkehr aus dem Ausland nicht mehr in Quarantäne. Österreicher brauchen ab heute keinen triftigen Grund mehr, um aus dem Haus zu gehen.
Die Türkei verschärft allerdings ihre Corona-Schutzauflagen. In 31 Städten gilt seit Mitternacht eine dreitägige Ausgangssperre, darunter in Istanbul.
Der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, der Belgier Hans Kluge, sagte, die Situation bleibe jedoch weiter ernst. Man müsse auch bereit sein, die Corona-Maßnahmen wieder zu verschärfen, falls es nötig sei.
In Westeuropa hat sich die Zahl der Infektionen nach Angaben der WHO stabilisiert, in Osteuropa steige aber die Kurve an. Als Beispiel nannte Kluge die Ukraine, Weißrussland und Russland.
Kluge unterstrich, dass der Kampf gegen andere Krankheiten nicht vernachlässigt werden dürfe. Nach wie vor sei es wichtig, Impfungen durchzuführen. Die WHO ist besorgt wegen der Masern. Im Januar und Februar sind 6.000 Menschen an Masern erkrankt.
dpa/jp