350 Millionen Euro seien sofort verfügbar. Weitere 350 Millionen könnten angefordert werden. Das Geld solle für das Migrationsmanagement und den Aufbau der nötigen Infrastruktur genutzt werden.
Die griechischen Sorgen seien europäische Sorgen, betonte von der Leyen. Zugleich drückte sie ihr Mitgefühl für die Migranten aus, die durch falsche Versprechen in eine verzweifelte Situation gelockt worden seien.
Am Samstag hatte der türkische Präsident Erdogan angekündigt, die Grenzen seines Landes zur EU für Migranten zu öffnen. An der türkisch-griechischen Grenze harren zurzeit etwa 13.000 Menschen aus. Ihnen fehlt es an Essen, einem Dach über dem Kopf und medizinischer Versorgung. Mehrere Kinder sollen schon erfroren sein.
Lage auf Lesbos extrem angespannt
Die griechische Polizei hat unterdessen Hunderte Migranten aus dem Hafen von Mytilini, der Hauptstadt der Insel Lesbos, verdrängt. Sie hatten einem Gerücht geglaubt, wonach ein Schiff kommen und sie nach Piräus zum griechischen Festland bringen würde.
Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks sagte, die Lage auf Lesbos sei extrem angespannt. Eine Erstanlaufstelle im Norden der Insel sei am Wochenende von Randalierern niedergebrannt worden. Außerdem seien Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Journalisten angegriffen worden. Bei den Vermummten handele es sich allem Anschein nach um Einwohner der Insel.
Auf Lesbos leben nach offiziellen Angaben fast 20.000 Flüchtlinge und Migranten. Das Flüchtlingslager Moria, ein ehemaliges Gefängnis, hat aber nur eine Kapazität von 2.800 Plätzen. Die übrigen Menschen campen um das Lager herum, in Notunterkünften von Hilfsorganisationen und am Hafen von Mytilini.
dpa/mh