Juncker sagte nach dem Treffen am Montag, Großbritannien habe keine umsetzbaren Vorschläge gemacht, die mit dem bereits fertigen Austrittsabkommen vereinbar seien. Die EU-Kommission werde aber rund um die Uhr verfügbar bleiben.
Es geht vor allem um einen Ersatz für den sogenannten Backstop. Das ist eine Garantieklausel für eine offene Grenze zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland.
Aus dem Umfeld von Johnson hieß es, das Gespräch mit Juncker sei "konstruktiv" gewesen. Johnson will Änderungen am Austrittsabkommen durchsetzen. Falls das nicht gelingt, will er Großbritannien am 31. Oktober ohne Abkommen aus der Europäischen Union zu führen - und das, obwohl das britische Parlament keinen No Deal will.
Nach dem Treffen mit Jean-Claude Juncker wollte Boris Johnson eigentlich eine Erklärung abgeben. Das Rednerpult, das für ihn aufgestellt worden war, blieb dann allerdings leer.
Unternehmerverband warnt vor Desaster bei No-Deal-Brexit
Der europäische Arbeitgeberverband Business Europe hat vor einem EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen gewarnt. Ein No-Deal-Brexit wäre für Bürger und Wirtschaft ein "Desaster".
Waren wären schwieriger erhältlich und würden teurer, und auch das Reisen würde komplizierter, warnte der Geschäftsführer des Verbands, Markus Beyrer. Er rief Großbritannien und die EU auf, "alles Vernünftige" zu unternehmen, um einen harten Bruch zu verhindern.
belga/afp/dpa/jp