So sollen Sonderregeln auch bei einer abrupten Trennung Ende März einige Flugverbindungen zwischen Großbritannien und der EU sichern. Briten in EU-Staaten sollen möglichst ein Bleiberecht bekommen. Bedingung ist aber, dass auch Großbritannien ähnliche Zugeständnisse gewährt.
Der Vorschlag ist Teil eines Pakets von 14 Notmaßnahmen für den Fall, dass es zu einem harten Brexit kommt. Die EU-Seite hofft zwar weiter, dass der mit der Regierung in London ausgehandelte Austrittsvertrag vom britischen Parlament ratifiziert wird. Dort ist derzeit allerdings keine Mehrheit in Sicht.
Deshalb treibt auch die britische Seite ihre Vorbereitungen für einen Austritt ohne Abkommen voran. Vorgesehen ist der Regierung in London zufolge unter anderem, im Bedarfsfall medizinische Güter und andere knapp gewordene Waren mit Schiffen auf die Insel zu transportieren. Dafür sollen notfalls rund 3.500 Soldaten zur Unterstützung in Bereitschaft versetzt werden.
Britische Unternehmen "entsetzt" über Stillstand im Parlament
Britische Unternehmensverbände haben eindringlich vor einem Brexit ohne Abkommen gewarnt. Die Idee, dass ein solcher No-Deal-Brexit zu bewältigen wäre, sei unglaubwürdig, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der fünf größten Verbände des Landes. Es fehle die Zeit, um den schwerwiegenden Verwerfungen und Störungen innerhalb von nur 100 Tagen vorzubeugen.
Großbritannien scheidet voraussichtlich am 29. März 2019 aus der EU aus. Sollte bis dahin kein Abkommen über den Austritt in Kraft treten, würden über Nacht Tausende Regelungen für den grenzüberschreitenden Verkehr und Handel zwischen Großbritannien und der EU ungültig werden. Unternehmen wären mit heftigen neuen Zöllen und Abgaben konfrontiert. Verzögerungen an Häfen könnten dann sorgfältig abgestimmte Lieferketten zerstören, so die Wirtschaftsvertreter.
dpa/dlf/cd/est