Nach einem gemeinsamen Mittagessen gaben Merkel und Erdogan eine gemeinsame Pressekonferenz. Es gebe weiterhin "tiefgreifende Differenzen", sagte Merkel. Sie kritisierte eine mangelnde Rechtsstaatlichkeit und Einschränkungen der Pressefreiheit.
Gleichzeitig würdigte sie die Leistung der Türkei bei der Versorgung von mehr als drei Millionen syrischen Flüchtlingen. Außerdem betonte sie gemeinsame Interessen wie die Partnerschaft in der Nato und den Kampf gegen Terrorismus. Erdogan forderte von Deutschland einen entschlosseneren Kampf gegen den Terrorismus.
Zuvor war Erdogan von dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier empfangen worden. Am Freitagabend ist ein Staatsbankett geplant.
Merkel kündigt Vierer-Gipfel zu Syrien im Oktober an
In die Bemühungen um einen Friedensprozess für das Bürgerkriegsland Syrien kommt wieder Bewegung. Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Russland und der Türkei wollen noch im Oktober über die Lage in dem Land nach sieben Jahren Bürgerkrieg beraten.
Im Mittelpunkt der Syrien-Konferenz solle die kritische Situation in der letzten Rebellenhochburg Idlib stehen. Das sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Berlin. Angaben, wo das Treffen stattfinden solle, machte Merkel nicht. Erdogan hatte bereits vor mehreren Wochen eine solche Konferenz ins Gespräch gebracht.
Die Türkei und vor allem Russland nehmen eine Schlüsselposition ein, wenn es darum geht, einen Friedensprozess in Syrien anzustoßen. Russland unterstützt im Bürgerkrieg ebenso wie der Iran den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die Türkei dagegen die Rebellen.
dlf/dpa/km