Wie der "Guardian" berichtet, bescheinigen Experten der EU-Kommission der Premierministerin "doppeltes Rosinenpicken". Sie suche sich die besten Teile aus einer EU-Mitgliedschaft und Handelsabkommen aus, so der Vorwurf. Die Zeitung beruft sich auf ein ihr zugespieltes EU-Dokument.
In der Frage, wie Zollkontrollen zwischen der EU und Großbritannien künftig verhindert werden können, scheine es "null Fortschritt" zu geben. In der schwierigen Frage, wie Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden sollen, gebe es weiterhin "keine Lösung".
EU bietet Großbritannien normales Handelsabkommen nach Brexit
Anders als von Großbritannien gewünscht will die Europäische Union nach dem Brexit ein herkömmliches Freihandelsabkommen mit London abschließen - also keine Sonderkonditionen beim Handel einräumen. Das sagte Ratspräsident Donald Tusk in Luxemburg bei der Vorstellung von Leitlinien eines Freihandelsabkommens für die Zeit nach dem britischen Austritt. Rosinenpickerei eines Drittstaates komme für die EU nicht in Frage, erklärte Tusk.
Der Handel mit Großbritannien werde komplizierter und teurer werden. Dies sei eine Konsequenz aus der britischen Austrittsentscheidung. Die EU betrachte das Vereinigte Königreich nichtsdestotrotz weiter als Freund und Partner. Weiterhin enge Zusammenarbeit müsse es in den Bereichen Sicherheit, Forschung und Kultur geben.
dpa/est