"Wir haben dann eben, zu 27, noch die Fragen des Brexit besprochen, des Austritts Großbritanniens. Sie wissen, dass wir heute noch keinen ausreichenden Fortschritt feststellen konnten, um in die Phase zwei zu gehen." So fasste die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Gespräche von Freitagvormittag zusammen. In Phase eins, in der sich die Brexit-Verhandlungen zurzeit befinden, geht es neben den Bürgerrechten auch um das Finanzielle. Wie viel Geld soll Großbritannien der EU noch zahlen, wenn der Inselstaat die Union verlässt?
Gerade bei diesem Punkt kommen die Verhandlungen nicht voran. Doch ohne eine Regelung jetzt einfach weiterzumachen, lehnt die EU ab. Die Staats- und Regierungschefs der 27 übrigen EU-Staaten hatten sich von Anfang an darauf verständigt, zunächst Phase eins abzuschließen, bevor Phase zwei beginnen kann. May musste Brüssel also mit einer Niederlage verlassen.
Immerhin sprachen die 27 übrigen Gipfelteilnehmer noch ohne May erstmals untereinander, wie Phase zwei seitens der EU angegangen werden könnte. Wenn Großbritannien sich anstrengt, könnte diese Phase zwei dann eventuell im Dezember starten. "Wir wünschen uns, dass wir im Dezember so weit sind, dass die Phase zwei beginnen kann. Aber das hängt natürlich jetzt davon ab, in wie weit Großbritannien den Fortschritt so möglich macht, dass wir sagen können, dass er ausreichend ist", sagte Merkel.
EU-Gipfel der guten Gespräche, aber ohne große Entscheidungen
Kay Wagner - Bild: Geert Vanden/Wijngaert/Pool/AFP