Der Vorschlag solle jetzt den Konfliktparteien des Bürgerkriegslandes unterbreitet werden. Angestrebt wird offenbar, dass die Waffenruhe bereits in der kommenden Nacht im ganzen Land in Kraft tritt. Terrororganisationen würden aber ausgenommen.
Die russische Führung bestätigte einen gemeinsamen Vorschlag für eine Waffenruhe in Syrien allerdings zunächst nicht. Auf eine Frage nach einer solchen Einigung sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow Angaben der Agentur Tass zufolge: "Ich kann diese Frage jetzt nicht beantworten, ich habe nicht genug Informationen." Auch das Außenministerium in Ankara konnte einen solchen Vorschlag auf Anfrage nicht bestätigen.
Eine Waffenruhe könnte Grundlage für Gespräche sein, bei denen die Türkei und Russland im Januar in der kasachischen Hauptstadt Astana zwischen Vertretern der syrischen Opposition und der syrischen Regierung vermitteln wollen. Kreml-Sprecher Peskow sagte, es liefen Gespräche mit der türkischen Regierung darüber, in welcher Form ein Dialog zwischen den Konfliktparteien in Astana stattfinden könne. Das sei Teil der Bemühungen um eine politische Lösung in Syrien.
Die Türkei unterstützt die Opposition in Syrien, Russland dagegen die Regierung von Baschar al-Assad. Auch bei den Gesprächen in Astana sollen nach türkischen Angaben Terrorgruppen ausgeschlossen werden. Nach einer monatelangen Krise haben sich die Türkei und Russland in den vergangenen Monaten wieder deutlich angenähert.
Die Außenminister der Türkei, Russlands und des Iran hatten sich in der vergangenen Woche in Moskau getroffen. Die Troika hatte sich dabei in einer gemeinsamen Erklärung einig in dem Ziel gezeigt, eine Waffenruhe im ganzen Land zu verwirklichen. Die drei Staaten hatten außerdem erklärt, sie stünden als Garantiemächte für ein Friedensabkommen zwischen syrischer Regierung und Opposition bereit.
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